Von: mk
Bozen – Als “ziemlich pervers” bezeichnet der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder, die jüngste Mitarbeitersuche des Hoteliers- und Gastwirteverbandes auf Sizilien. “Damit will man weiterhin und verstärkt Billigarbeitskräfte von außerhalb Südtirols holen. Besser wäre es, das Jobangebot für Einheimische im Hotel- und Gastgewerbe attraktiver zu gestalten, sowohl hinsichtlich Arbeitszeiten als auch im Lohnbereich”, so Pöder.
“Es ist zwar durchaus nachvollziehbar, wenn der HGV darüber jammert, dass es zunehmend schwieriger wird, in Südtirol Arbeitskräfte für das Hotel- und Gastgewerbe zu finden. Allerdings muss man sich dabei schon auch an die eigene Nase fassen und fragen, ob man nicht im Lohndumping-Rausch die Berufe im Hotel- und Gastgewerbe für Südtiroler unattraktiv gemacht hat.”
Der Tourismus und somit die vielen Beherbergungs- und Gastbetriebe seien tragende Säulen des Südtiroler Wirtschaftsgefüges und würden dementsprechend auch öffentlich unterstützt und gefördert.
“Allerdings kann es dann nicht sein, dass der HGV mit Sizilien ein Abkommen trifft, dass die dortigen Hotelfachschulen Arbeitskräfte für die Südtiroler Hotel- und Gastbetriebe ausbilden. Wenn in Südtirol ein Arbeitskräftemangel im Hotel- und Gastbereich besteht, dann muss es auch einen Grund geben”, so Pöder
Pöder verwahrt sich auch gegen die seit Jahren verbreitete These, dass Südtiroler einfach nicht mehr im Hotel- und Gastgewerbe arbeiten wollten. “So einfach kann man es sich als HGV auch nicht machen: Südtiroler sind arbeitsam, allerdings wollen sie für ihre Arbeit auch entsprechende attraktive Bedingungen vorfinden und ordentlich bezahlt werden.”