Von: mk
Bozen – Der geschäftsführende Direktor des Amtes für Jagd und Fischerei Luigi Spagnolli hat laut den Freiheitlichen in einem Schreiben recht verschnupft auf jene Gemeinden reagiert, die das Land in einem Antrag aufgefordert hatten, endlich das Problem der Großraubwildtiere in Südtirol anzugehen und dafür Sorge zu tragen, dass diese Wildtiere zu keiner Gefährdung für die Bevölkerung, die Landwirtschaft und den Tourismus werden. Die freiheitlichen Landtagsabgeordneten Walter Blaas und Roland Tinkhauser reagierten umgehend mit einer Landtagsanfrage, da die Vorgehensweise des Amtsdirektors eine direkte Einmischung in die Entscheidung der Gemeinden darstellt.
„Der geschäftsführende Amtsdirektor für Jagd und Fischerei, Luigi Spagnolli, hat bei den Gemeinden Kastelruth, Kaltern, Mölten und Enneberg mit einem Schreiben die rechtliche Begründung für die jeweiligen Beschlussanträge zur Eindämmung des Problems der Großraubwildtiere und deren Umsetzung angefragt“, halten Tinkhauser und Blaas in einer gemeinsamen Aussendung einleitend fest und verweisen auf die vorliegende Antwort auf ihre Anfrage. Der zuständige Landesrat Schuler konnte jedoch keine klare Auskunft darüber erteilen, ob das Vorgehen Spagnollis seinen Kompetenzen entspricht.
„Es sei die Pflicht des Direktors des Amtes für Jagd und Fischerei, jene Situationen, in denen es zu einer Verletzung des Gesetzes kommen könnte, zu überprüfen. In manchen Fällen seien die Verletzungen strafrechtlich relevant“, entnehmen Blaas und Tinkhauser aus der vorliegenden Antwort. „Das vehemente Vorgehen von Spagnolli gegen die Gemeinden, die sich gegen die massive Ausbreitung der Großwildraubtiere ausgesprochen haben, ist ein Eingriff in die oft beschworene Autonomie der Gemeinden“, halten die beiden freiheitlichen Landtagsabgeordneten fest. „Eine Willensbekundung der Gemeinden ist zu respektieren und es ist nach Lösungen zu suchen, die es den betroffenen Gemeinden ermöglicht, gegen das Problemfeld Wolf und Bär vorzugehen“, so Tinkhauser und Blaas.
„Viele Gemeinden fühlen sich seitens der Landesregierung bei diesem Problem im Stich gelassen und werden stets von neuem vertröstet. Die Bevölkerung lebt in Angst, die Tourismusbetriebe fürchten das schlechte Image aufgrund der Problemtiere in der heimischen Natur und die Landwirtschaft hat mit entsprechenden Schäden zu leiden. Das Leid der gerissenen Tiere und die verstörenden Bilder bilden einen weiteren Aspekt der Problematik, die umgehend gelöst werden muss“, halten die freiheitlichen Landtagsabgeordneten fest.
„Die großen Ankündigung der Landesregierung, den Schutzstatus des Wolfes auf europäischer und nationaler Ebene herabstufen zu lassen und damit die Entnahme dieser Tiere zu ermöglichen, müssen endlich in die Tat umgesetzt werden. Südtirol braucht künftig eine autonome Handhabe, bevor die Probleme überhand nehmen und kaum mehr einzudämmen sind“, so Walter Blaas und Roland Tinkhauser abschließend.