Blumenwiesen-Projekt: Schulungen und Praxisteil in Nals gestartet

Blütenvielfalt statt Einheitsgrün

Dienstag, 10. September 2024 | 08:08 Uhr

Von: mk

Nals – Am 4. September hat im „Kulturtreff Sonne“ in Nals der erste Teil der Schulungen zum “Projekt Blumenwiesen – prati fioriti” stattgefunden. Bei diesem Treffen wurde in einem theoretischen und einem praktischen Teil die Vorbereitung der Böden für die spätere Ausbringung des Saatgutes behandelt. Eingeladen waren die am Projekt mitwirkenden Gemeindearbeiter, Stadtgärtner, Privatpersonen und andere Vertreter der Gemeinden Nals, Kuens, St. Leonhard i.P., Sarnthein und Meran.

Das im Frühjahr in 30 Südtiroler Gemeinden gestartete Projekt “Blumenwiesen” zielt darauf ab, die Biodiversität in urbanen Gebieten zu fördern und das Bewusstsein der Bevölkerung dafür zu stärken. Durch Blumenwiesen soll die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren steigen und die Menschen zur Pflege solcher Wiesen anregen, statt auf pflegeleichten, aber kaum Biodiversität aufweisenden, Rollrasen zu setzen. Ein kultureller Wandel in der ästhetischen Wahrnehmung ist ebenfalls ein Ziel, wobei Geduld erforderlich ist, da viele Blumen erst im nächsten Jahr blühen.

Im zweiten Teil der diesjährigen Schulungen Ende September werden die Blumensamen ausgebracht. Sie wurden aus heimischen, bereits bestehenden Wiesen gewonnen, die eine hohe und für die jeweiligen Gemeinden typische Artenvielfalt aufweisen.

Das Projekt startete im Frühling mit der Auswahl von geeigneten Flächen in den teilnehmenden Gemeinden. Es läuft zunächst über zwei Jahre, währenddessen sich die mehrjährig blühenden Wiesen soweit etabliert haben sollten, um sich selbst erhalten zu können. Bei wenig Pflegeaufwand für die Gemeinden leisten sie einen Beitrag zur Vernetzung der bestehenden Biotope in Südtirol und bieten heimischer Fauna und Flora wertvollen Lebensraum.

“Wir sind froh, in Nals neben den Gemeindearbeitern und dem Klimateam Nals auch den Jugenddienst Mittleres Etschtal für die Mitarbeit gewonnen zu haben, und sind gespannt, wie sich die Flächen entwickeln”, so Gemeinderätin Eva Maria Kröss, die zusammen mit Gemeindereferent Eduard Gasser das Projekt in Nals betreut.

Organisiert und begleitet wird das “Projekt Blumenwiesen – progetto prati fioriti” in ausgewählten Südtiroler Gemeinden vom Dachverband für Umweltschutz, dem Versuchszentrum Laimburg, dem Sortengarten Südtirol, eurac Research, Filiera futura und der Stiftung Sparkasse.

Bezirk: Burggrafenamt

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1 Kommentar auf "Blütenvielfalt statt Einheitsgrün"


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Stolzz
Stolzz
Tratscher
2 h 44 Min

Es sollte den Menschen bewusst sein, dass Blumenwiesen unterhalb der Waldgrenze nicht “natürlich” sind, sondern nur durch die Bewirtschaftung durch den Menschen und die Haltung von Wiederkäuern entstanden sind. Fehlende Bewirtschaftung führt deshalb zu weniger Artenvielfalt (Insekten, Schmetterlinge,…)

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