Von: mk
Bozen – 629 Migranten und Flüchtlinge – darunter 123 unbegleitete Minderjährige, elf Kleinkinder und sieben schwangere Frauen – irrten zwei Tage lang auf der Aquarius durchs Mittelmeer.
Weil laut dem italienischen Innenminister Matteo Salvini Malta zuständig sei, ließ er das Schiff nicht in Italien anlanden. Doch auch Malta weigerte sich – eine Situation, die erst durch Spaniens Einlenken gelöst wurde.
Während Ministerpräsident Pedro Sánchez nun als Menschenfreund gefeiert wird, bezeichnen viele Salvini als nationalistischen Rassisten. Doch ist es wirklich so einfach?
Viele NGOs haben in den letzten Jahren unzählige Flüchtlinge vor dem Ertrinken im Mittelmeer gerettet. Doch sie haben nicht bedacht, welche Folgen es für Italien hat, wenn mit ihrer Hilfe Hunderttausende Menschen an den Küsten ankommen.
Im Sommer 2017 hatte der damalige Innenminister Marco Minniti vom PD einen Verhaltenskodex für die NGOs im Mittelmeer vorgelegt, der von Organisationen wie Sea-Watch scharf kritisiert wurde. Minniti ging realpolitisch vor, die NGOs folgten ihrem apolitischen Idealismus – und stärkten damit auch Salvini.
Ganz sicher wird Salvini weiter auf Härte setzen, denn genau deshalb wurde er bei den Parlamentswahlen am 4. März gewählt. Bei den Kommunalwahlen am Wochenende hat die Lega ihre Ergebnisse noch einmal verbessert.
Italien hatte in der Vergangenheit mehrmals beklagt, von der EU in Sachen Flüchtlinge nicht ausreichend Unterstützung zu bekommen. Bleibt zu hoffen, dass sich das nun ändert.