Von: mk
Bozen – Die vom Borkenkäfer stark geschädigten Südtiroler Wälder bedeuten eine zunehmende Gefahr für die Bevölkerung. Dies betont Peter Faistnauer, Abgeordneter der Landtagsfraktion Perspektiven Für Südtirol.
„Waldbesitzer und Waldarbeiter sind schon längst am Limit und die Überforderung scheint kein Ende zu nehmen. Zu den Verlusten für die Waldwirtschaft wirken sich mehr und mehr die steigenden Gefahren durch den fehlenden Schutzwald aus. Hier ist allerhöchste Dringlichkeit geboten“, so Faistnauer. Er habe den zuständigen Landesrat Arnold Schuler bereits mehrfach auf drohende Gefahren, Mängel in der Herangehensweise sowie fehlende Facharbeiter hingewiesen.
Faistnauer bezeichnet außerdem die Strategie der Landesregierung, Baumskelette stehen zu lassen, als fraglich. „Die Ausmaße der Schäden durch den Borkenkäfer sind weithin sichtbar. Doch es sind bei Weitem zu wenig Facharbeiter in den Südtiroler Wäldern tätig, um adäquat auf das enorme Problem reagieren zu können. Häufig werden von Borkenkäfer oder anderen Naturereignissen verursachte Baumskelette stehen gelassen“, so der Landtagsabgeordnete.
Wie Medien berichten, ist kürzlich eine Person von einem abgestorbenen Baum schwer verletzt worden, als dieser umgekippt und über eine Wiese in das nahe gelegene Haus gerast ist. „Es stellt sich die dringliche Frage, ob die Strategie der Landesregierung hinsichtlich dem Belassen von abgestorbenen Bäumen – stehend oder liegend – die richtige ist“, so der Abgeordnete. Faistnauer fragt anlässlich der aktuellen Fragestunde der September-Landtagswoche bei Landesrat Arnold Schuler nach, auf welcher wissenschaftlichen Grundlage die Vorgabe der Abteilung Forstwirtschaft, abgestorbene Bäume als Erosionsschutz im Wald zu belassen, fußt. „Und wie viel schlechter eignen sich Bäume, bei denen ein ca 1,5 m hoher Stammteil am Stock verbleibt, der Rest gefällt und genutzt wird? Sollte bei Objektschutzwald, zum Schutz von Infrastrukturen, Wohngebieten und Straßen, die Vorgabe nicht besser lauten, Bäume hoch abzustocken, und eventuell querzulegen? Wer übernimmt die Haftung im Falle von durch umstürzende, abgestorbene Bäume verursachten Personen- und Sachschäden? Welche sind die neuesten Daten und Ergebnisse aus dem Borkenkäfer-Monitoring? Wurde das Angebot an Waldarbeiterkursen aufgestockt und Interessenten aktiv akquiriert?“, lauten die Fragen des Abgeordneten.
“Angesichts der sich weiter verschärfenden Situation brauchen Waldeigentümer und Waldarbeiter viel mehr Unterstützung bei der Borkenkäferbekämpfung“, so Faistnauer.