Von: luk
Bozen – Nach den Daten des Bozner Urbanistikamtes (Dr. Fulvio Rizzolo) sind seit 1995 insgesamt 29,5 Hektar Restwaldbestände auf Bozner Gemeindegebiet den sog. „Grün zu Grün“ Umwidmungen zum Opfer gefallen: “Das sind 30 Fussballfelder”, gibt sich Stadtviertelrat Rudi Benedikter schockiert.
“Gestern hat sich der StVR Gries Quirein auf meinen Vorschlag mit 6:3 Stimmen gegen vier weitere Umwidmungen von Wald zu Landwirtschaftlichem Grün ausgesprochen. Auch wenn unser Gutachten für Stadtrat und Gemeinderat vollkommen unverbindlich ist, so haben wir damit zumindest ein kleines politisches Signal gesetzt, das die aktuell so beliebten Lippenbekenntnisse aller Spitzenpolitiker zu einem „sparsamen Umgang mit Südtirols Landschaft“ ernst genommen”, betont Benedikter.
„Aus landschaftsökologischer Sicht ist die Reduzierung der verbliebenen Waldinseln mit Nahbereich zum städtischen Siedlungsgebiet überaus problematisch, da diese wichtige Ausgleichsleistungen für die intensive Nutzung im Ballungsraum erbringen können. Diese Restwaldbestände an den Hängen um den Bozner Talkessel stehen seit 1998 – genauso wie die Kulturlandschaft selbst – gemäß dem Bozner Landschaftsplan unter Landschaftsschutz, der durch den Ensembleschutzplan 2009 und den „Masterplan 2010“ bekräftigt wurde. Damit wurde ein ökologisches und landschaftsbildliches Gleichgewicht zwischen Natur- und Nutzfläche an den Hängen um Bozen registriert und normativ festgeschrieben, ein Gleichgewicht, das durch diese scheibchenweise Umwandlungen gestört würde“, so Benedikter.