Neuer Mappenplan vorgestellt

Bozen erhebt Energieverbrauch von Gebäuden

Freitag, 16. Juni 2017 | 19:12 Uhr

Von: mk

Bozen – Wie viel Energie verbrauchen die einzelnen Gebäude einer Stadt? Auf diese Frage kann die Gemeinde Bozen anhand einer aktuellen Erhebung und eines dazu angefertigten Mappenplanes Antwort geben.

Die Erhebung ermöglicht eine genaue Überprüfung von „energiefressenden Gebäuden“ und erleichtert dadurch die Entscheidung, Maßnahmen für die energetische Sanierung zu treffen. Die Erhebung und die kartographische Unterlage, die vom Amt für Geologie, Zivilschutz und Energie erstellt worden sind wurden heute von Umweltstadträtin Marialaura Lorenzini bei einer Pressekonferenz im Rathaus vorgestellt.

Bei der Erhebung wurden die gesammelten Daten georeferenziert zugewiesen und mit einer Katastermappe in Verbindung gebracht. Diese Erhebung bildet somit eine wichtige Datengrundlage für energiepolitische Maßnahmen und Entscheidungen zur Sicherstellung einer nachhaltigen Energieversorgung oder für energetische Sanierungsprojekte.

“Bei dieser Erhebung fühlt man besonders starken energiefressenden Gebäuden auf den Puls”, sagt Stadträtin Lorenzini. Durch diese gesammelten Daten habe man nun ein konkretes Bild zeichnen können und anhand dieser Analyse konnten bestimmte Vermutungen über den übermäßigen Energiekonsum untermauert werden. Der Mappenplan sei ein wichtiges Instrument, das die Gemeinde den Kondominiumsverwaltern zur Verfügung stellen kann, damit Verhandlungen und Entscheidungen für energiesparende Maßnahmen an Gebäuden leichter geführt und getroffen werden können. “Derartige Investitionen sind nicht nur für die Umwelt sinnvoll, sondern werden auch durch Landesbeiträge von über 70 Prozent gefördert”.

Welche Vorzüge und wie diese Erhebung genutzt werden kann, wurde vom Verantwortlichen des Amtes für Geologie, Zivilschutz und Energie, Emanuele Sascor, der das Projekt betreut hat, vorgestellt. “Wir wollten mit der Erhebung des Energieverbrauchs der Gebäude eine Momentaufnahme schaffen, an welchen Orten die Prioritäten für energiesparende Maßnahmen gesetzt werden müssen. Aus Gründen des Datenschutzes musste man bei der Datenerhebung Details abklären und auch bei der Veröffentlichung der Daten muss man, immer aus Gründen des Datenschutzes, einige Regeln berücksichtigen. Die Voraussetzung diese Analyse auszuführen war die Zusammenarbeit mit den Energielieferanten SEAB (für die Methanlieferung), Alperia (für die Fernwärme und Stromlieferung) und mit dem Katasteramt. Dank der Zusammenführung dieser Daten hat man nun eine effektive Ist-Situation über den Energiekonsum (kWh/m²/Jahr) vorliegen, die weit über die Schätzungen hinausgeht.”

Nicht erhoben wurde der Energieverbrauch jener Gebäude im Gemeindegebiet, die mit Heizöl, Biomasse oder erneuerbaren Energien beliefert werden. Es handelt sich aber um nicht mehr als zehn Prozent aller Gebäude.

Der Mappenplan mit den spezifischen Energieverbrauchsklassen wird auf der Website der Gemeinde Bozen im PDF-Format veröffentlicht. Die Kondominiumsverwalter erhalten auf Anfrage die spezifischen Daten der einzelnen Gebäude, die sie verwalten, um diese bei der Entscheidungsfindung von energetischen Sanierungen bei Kondominiumssitzungen vorbringen zu können.

Bezirk: Bozen