Von: luk
Die Bozner Grünen fordern eine nachhaltige Wohnungspolitik für die Landeshauptstadt. Statt großer Neubauten und Wohngeld für Studenten müssten die Tausenden, frei stehenden Wohnungen nutzbar gemacht, die Grünflächen der Stadt konsequent geschont und alternative Wohnprojekte steuerrechtlich gefördert werden.
“Bozen ist, wenn es ums Wohnen geht, eine besonders teure Stadt. Leistbare Unterkünfte sind oft nur sehr schwer oder zu unerschwinglichen Preisen zu finden. Dies wissen alle, die eine Wohngelegenheit in Bozen gesucht haben oder suchen. Daher freut es uns umso mehr, dass die Landesregierung diesen Bereichen nun ihre besondere Aufmerksamkeit schenkt”, so die Bozner Grünen.
“Allerdings gehen die Zeiger in die falsche Richtung: statt die leer stehenden Wohnungen (man spricht von fast 4.000 allein in Bozen) durch ein System von Anreizen und höherer Besteuerung bzw. durch die Schaffung von Garantiefonds auf den Wohnungsmarkt zu bringen, wird auf große Neubauten und Wohngeld gesetzt. So wird dem Raubbau an Grünflächen im Stadtgebiet weiter Vorschub geleistet, die sozioökonomische „Durchmischung“ von Mietern, wie sie etwa von WOBI und Bozner Stadtregierung noch im Februar dieses Jahres angeregt wurde, untergraben, und die unerschwinglichen Mietpreise werden langfristig nicht wirklich bekämpft.” Die Grünen fordern deshalb eine nachhaltige Wohnungspolitik mit Anreizen zum Vermieten und einer höherer Besteuerung leer stehender Wohnungen und Häuser.
“Auch die jahrelang als Rohbau stillstehenden Wohnblöcke (z.B. im Viertel Firmian) oder leer stehenden Bürohäuser (wie der ehem. Sitz des “Alto Adige”) könnten durch ähnliche Maßnahmen wieder auf den Markt kommen und genutzt werden. Die Schaffung eines Garantiefonds für Vermieter (diese erhalten eine Garantie der Mietzinsbegleichung und reduzieren im Gegenzug die Mietpreise) könnte der Wohnungsnot ebenfalls Abhilfe schaffen. Außerdem sollten alternative Wohnprojekte wir Co-housing-Projekte, Wohnsyndikate und Wohngemeinschaften systematisch steuerrechtlich gefördert werden. So kann ausreichend Wohnraum für StudentInnen, Sanitätspersonal, für ArbeiterInnen, Familien, Alleinerziehende, Geschiedene/Getrennte und ältere Menschen gefunden werden, ohne weiteren Boden zu verbrauchen und die Wohndichte in bestimmten Teilen der Landeshautstadt weiter zu erhöhen. Das wäre nachhaltige Wohnungspolitik”, finden die Grünen.