Von: mk
Bozen – An der Mauer des NS-Durchgangslager in der Bozner Reschenstraße soll eine Installation angebracht werden, die an die vielen Menschen erinnert, die hier zwischen 1944 und 1945 in Gefangenschaft gehalten worden sind. Das hat Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi bei der Pressekonferenz über die Beschlüsse des Stadtrates berichtet.
Technische Details über die Projektionsform der Namen, die projiziert werden sollen, sind noch nicht definiert. Es sind aber die Namen, die im Fokus dieser Installation stehen. Bürgermeister Caramaschi betont, dass „hinter den Namen deportierte Personen und Schicksale“ stehen. „Das Schicksal dieser Menschen soll unvergessen bleiben.“
Das Lager war vom Sommer 1944 bis zum 3. Mai 1945 in Betrieb. In diesen wenigen Monaten wurden hier Tausende von Zivilisten registriert. Die meisten Personen wurden aus politischen Gründen inhaftiert, viele aber auch als Sippenhäftlinge oder aus rassischen Gründen. Es ist anzunehmen, dass die Gesamtzahl der in das Bozner KZ Deportierten über 11.000 Personen betrug. Ungefähr 4.000 davon wurden in 13 Transporten in Lager jenseits der Alpen deportiert.
Die Ausschreibung für die Installation, die an der denkmalgeschützten Mauer der Gedenkstätte angebracht werden soll, wird vom Amt für Öffentliche Arbeiten vorgenommen. Das Stadtarchiv verfügt über die Namen der rund 5.000 betroffenen Insassen.
Der Nazim-Hikmet-Weg im Stadtviertel Europa-Neustift soll täglich zwischen 23.00 Uhr und 6.00 Uhr gesperrt werden. Der technische Dienst der Gemeinde wurde beauftragt ein Projekt für die Abriegelung der kleinen Parkanlage vorzulegen.