Von: luk
Bozen – Die Zahl der Prostituierten in Bozen ist gestiegen. Rund 160 Frauen verkaufen in der Landeshauptstadt ihren Körper an Freier. Hinzu kommen noch ein ein Dutzend männliche Prostituierte.
Diese Zahlen wurden gestern auf einer gut besuchten Bürgerversammlung von der Polizei in Bozen genannt.
Die Prostituierten in Bozen kommen vor allem aus dem Ausland, etwa ein Drittel aus Nigeria und ein Drittel aus Rumänien. Letzthin wurden wieder vermehrt Frauen aus Albanien registriert. Weniger als zehn Prozent der Prostituierten kommen aus Italien.
Alleine im Gebiet rund um die Mila und den Bozner Boden begeben sich jeden Abend rund 25 Frauen auf den Straßenstrich. Ein Trend, der sich ebenfalls beobachten lässt: Das Durchschnittsalter der Frauen sinkt drastisch. Schon 18 bis 20-jährige Mädchen gehen in Bozen dem horizontalen Gewerbe nach.
Bei der Tagung wurde außerdem klar, dass die Prostitution ein äußerst komplexes Phänomen ist, das stark von der Globalisierung beeinflusst wird. Das Geschäft mit der käuflichen Liebe ist internationaler denn je, die Kunden sind aber vor allem Südtiroler.
Wie Vizequästor Giuseppe Tricarico betonte, bestehen die größten Gefahren für die Prostituierten selbst. Sie gehen vor allem von den Kunden aus.
Das Phänomen als solches einzudämmen scheint hingegen schwierig. Derzeit ist kein Lösungsansatz in Aussicht. Die Instrumente der Stadt Bozen, das Phänomen einzugrenzen und sozial abzufedern sind laut Bürgermeister Renzo Caramaschi aber sehr beschränkt. Es liege am Gesetzgeber, hier neue Maßnahmen und Möglichkeiten zu schaffen.