Von: mho
Bozen – Ausgebreitete Kartone, improvisierte Zelte und Baracken an den Flußufern, Schlafsäcke und aufgehängte Wäsche zwischen den Bäumen hinter dem Bozner Stadtheater – Bozen fühlt sich mit der Unterbringung und Versorgung der immer zahlreicheren Flüchtlinge überfordert und allein gelassen. Bürgermeister Renzo Caramaschi beklagte, die Unterkünfte in der Stadt würden mittlerweile aus allen Nähten platzen, und die neuen Flüchtlinge wüssten einfach nicht, wohin sie gehen sollten. Allein im Ex-Alimarket-Gebäude in Bozen Süd leben zurzeit 270 Flüchtlinge, die Unterkunft ist damit bereits überfüllt. Jede Nacht müssten rund 30 Flüchtlinge auf der Straße und unter Brücken schlafen. “Das ist ein Problem für die Hygiene und die Sicherheit”, beteuert Caramaschi. Die Polizei und die Umweltbetriebe SEB würden diese illegalen Behausungen zwar immer wieder räumen, Jedoch entstehen in selben Tempo andernorts wieder neue – schließlich müssen die Menschen ja irgendwo schlafen. Der Bürgermeister wandte sich daher mit dringendem Appel an die anderen Gemeinden, endlich Flüchtlinge aus der Landeshauptstadt aufzunehmen und diese dadurch zu entlasten.
Flüchtlinge kommen erst Ende Juni nach Leifers
Doch dies scheint bis auf Weiteres noch nicht möglich zu sein. In Leifers etwa können die Flüchtlinge erst in einem Monat ihre Unterkunft in der Industriezone beziehen, da noch einige Bauarbeiten ausstehen. 25 Flüchtlinge würden dann gleich einziehen können und 35 weitere folgen, so der Verein Volontarius, der die Unterkunft führen wird.