Grüne für "leistbaren Wohnraum statt Luxusprojekte"

Bozen stoppt umstrittene Hager-Projekte: Laurinpark aus Entwicklungsplan gestrichen

Samstag, 14. Dezember 2024 | 12:27 Uhr

Von: luk

Bozen – Der Gemeinderat der Stadt Bozen hat entschieden, das umstrittene Laurinpark-Projekt der Investorengruppe um Heinz Peter Hager, Franz Staffler und die Raika-Landesbank aus dem strategischen Entwicklungsplan (DUP) für die Jahre 2025–2027 zu streichen. Damit wird die geplante Neugestaltung des Immobilienkomplexes an der Schlernstraße, Laurinstraße und Gerbergasse vorerst auf Eis gelegt.

Das Bauvorhaben sah einen Neubau mit einem Volumen von 60.000 Kubikmetern vor, der neben dem neuen Sitz der Raika-Landesbank auch Büros, Geschäftslokale und Luxuswohnungen umfassen sollte. Kritiker, wie Gemeinderat Rudi Benedikter, bezeichneten das Projekt als eine Art „Mini-Waltherpark“ und monierten, dass es keine ausreichenden Maßnahmen zur Schaffung von leistbarem Wohnraum vorsah.

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Bereits im Frühjahr hatte Gemeinderat Rudi Benedikter von den Grünen eine Reduzierung des Bauvolumens sowie eine Umwidmung von 60 Prozent der Flächen für geförderten Wohnbau gefordert. “Diese Vorschläge fanden jedoch keine Mehrheit, was die Streichung des Projekts aus dem Entwicklungsplan nun umso bedeutsamer macht.”

Zweites Hager-Projekt blockiert

Neben dem Laurinpark hat der Gemeinderat auch ein weiteres Bauvorhaben von Hager gestoppt. Im Rahmen der Verabschiedung des Gemeinde-Akustikplans (P.C.C.A.) für die Industriezone wurde entschieden, die Lärmschutzklasse 4 beizubehalten, was Wohnbau in diesem Bereich ausschließt. Damit scheitert Hagers Plan, in dem von ihm als „Quartiere Ponte Roma“ bezeichneten Abschnitt der Industriezone Wohnprojekte zu realisieren.

„Die Stadt setzt nun klare Grenzen“, kommentierte Benedikter. Angesichts der jüngsten Entwicklungen in der sogenannten Benko-Hager-Korruptionsaffäre zeige diese Entscheidung, dass Bozen eine nachhaltigere und sozial gerechtere Stadtplanung anstrebe.

Die Grünen fordern, künftig stärker auf leistbaren Wohnraum und soziale Infrastruktur zu setzen, anstatt Investorenprojekten mit Schwerpunkt auf Luxusimmobilien Vorrang zu geben.

 

Bezirk: Bozen

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