Von: mho
Bozen – Aus humanitären Gründen sei der Ausbau des niederschwelligen Empfangsdienstes für Obdachlose, sprich ein Bett und eine Nachtunterkunft, notwendig. Einen solchen fordern die Grünen Gemeinderäte der Talferstadt bereits seit vergangenem Jahr. Nun werden bald mögliche Maßnahmen im Stadtrat diskutiert werden. “Jede Gesellschaft hat die Aufgabe, auf die Bedürfnisse der Schwächsten und Bedürftigsten einzugehen und integrative Prozesse statt Marginalisierung zu fördern, indem sie versucht, Unbehagen und soziale Spannungen abzubauen”, so die Gemeinderätin Chiara Rabini in einer Presseaussendung.
Die Erweiterung sei auch aus Gesundheits- und Hygienegründen notwendig, etwa um Biwaks zu vermeiden und dass Menschen an ungeeigneten und unsicheren Orten ohne Toiletten Zuflucht finden müssen. Sowohl unter den Bürgern, als auch unter den politischen Kräften häufen sich die Stimmen, welche die Institutionen auffordern, sich an der Bewältigung eines Phänomens zu beteiligen, das bekannt und programmierbar sei und mit den derzeitigen Migrationsströmen zusammenhänge.
In den letzten zwei Jahren seien über die Jahreszeiten hinweg, d.h. wenn die Winterunterkünfte offen oder geschlossen sind, etwa 200 Obdachlose berechnet worden. Zusätzlich zu 110 Personen, die derzeit in den Containern im Stadtviertel Bozner Boden untergebracht seien und bald in das neue Aufnahmezentrum in der Coministraße überführt würden, befänden sich die übrigen, sich auf der Warteliste befindenden 50 Personen, derzeit auf der Straße, zeigt sich Rabini entrüstet.
“Die Grünen sehen es als ihre Aufgabe an, die Fortführung des niedrigschwelligen humanitären Dienstes zu gewährleisten, um den schwächsten Menschen – Obdachlosen, Menschen mit Behinderungen, Antragstellern für internationalen Schutz, Flüchtlingen – die derzeit verfügbaren Plätze und Toiletten zu garantieren. Wir bringen unsere Besorgnis über die Menschen zum Ausdruck, die angesichts der begrenzten Plätze auf der Straße bleiben werden”, so Rabini abschließend.