Von: luk
Bozen – In Bozen entwickelt sich die Reschenstraße zunehmend zur Hauptverkehrsader für den Transitverkehr. Wie der Bozner Verkehrsreferent Stefano Fattor erklärt, nutzen je nach Tageszeit und Fahrzeugtyp zwischen zehn und 50 Prozent der Fahrzeuge die Straße als Durchgangsroute. Besonders in den Stoßzeiten am Morgen und am späten Nachmittag.
Verkehrsbelastung wie vor der MeBo-Eröffnung
Die Verkehrszahlen machen es laut Fattor deutlich: Die Reschenstraße sei erneut stark belastet – ähnlich wie vor der Eröffnung der Schnellstraße MeBo im Jahr 1997. Damals war die Reschenstraße eine Hauptverbindung zwischen Bozen und Meran – auch für den Schwerverkehr. Heute seien es vor allem die Entwicklung der Wohnquartiere Firmian, Kaiserau und Grieser Auen sowie das Wachstum der Stadt, die zu einer kontinuierlichen Zunahme des Verkehrs führen.
Laut einer aktuellen Verkehrsanalyse passieren in der morgendlichen Spitzenstunde 1.184 Fahrzeuge, die von der Drususstraße in Richtung Reschenbrücke fahren, während in der Gegenrichtung 338 Fahrzeuge unterwegs sind. Ein signifikanter Anteil davon nutzt die Reschenstraße als reine Durchfahrtsroute. Rund 40 Prozent der Fahrzeuge in Richtung Süden und 20 Prozent stadteinwärts, berichtet die Zeitung Alto Adige. Am Abend sind es ähnliche Verhältnisse.
Obwohl in den kommenden Jahren mehrere Infrastrukturprojekte in Bozen geplant sind, erwartet Stadtrat Fattor für die Reschenstraße keine Entlastung. Im Gegenteil: Laut einer Studie könnte der Verkehr dort weiter zunehmen, wenn die Maßnahmen abgeschlossen sind.
Forderung nach langfristigen Lösungen
Fattor plädiert für eine Umgehungsstraße, um den Transitverkehr von der Reschenstraße fernzuhalten. Diese müsste durch das angrenzende landwirtschaftliche Grüngebiet führen, was jedoch auf Widerstand stoßen dürfte. Alternativ bringt der Verkehrsreferent eine mögliche Einrichtung einer verkehrsberuhigten Zone (ZTL) ins Gespräch.
Fattor betont die Dringlichkeit einer Lösung: „Ohne neue Flächen, ob für Verkehrswege oder Wohnbau, lassen sich brennende Probleme nicht nachhaltig lösen.“ Doch gerade die Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen bleibt ein sensibles und kontroverses Thema in der Stadtplanung.
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