Von: luk
Bozen – Eine spürbare, vor allem aber dauerhafte und nachhaltige Entlastung der Brennerachse hat Europaparlamentarier Herbert Dorfmann heute beim Treffen mit Infrastruktur- und Verkehrsminister Matteo Salvini in Bozen gefordert. Er hat dafür auch konkrete Maßnahmen genannt: die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene und auf andere alpenquerende Eisenbahntrassen. Zudem sprach sich Dorfmann für eine koordinierte Verkehrspolitik entlang der Brennerachse aus. Und für neue Verbindungen im Personenverkehr.
Was den alpenquerenden Güterverkehr betrifft, sprach der Europaparlamentarier heute vor allem die Notwendigkeit an, Verkehr von der Brennerachse auf die durch den Gotthard-Basistunnel ausgebaute Bahntrasse durch die Schweiz zu verlagern. „Dadurch würde man nicht nur die Brennerachse entlasten, sondern das gesamte europäische Fernstraßennetz“, so Dorfmann. „Schließlich schließt diese Trasse direkt an die Wasserstraße über den Rhein bis nach Rotterdam an.“ Der Europaparlamentarier legte Minister Salvini heute deshalb ans Herz, ein entsprechendes Abkommen mit der Schweiz auf den Weg zu bringen. „Das kann auch ein zeitlich begrenztes sein bis der Brennerbasistunnel und die ausgebaute Brennerachse voll funktionsfähig sind“, so Dorfmann.
Darüber hinaus forderte der Abgeordnete zum Europaparlament eine gemeinsame Verkehrspolitik entlang der Brennerachse. „Es nutzt nichts, wenn auf der Strecke München-Verona drei Staaten und fünf Regionen ihr jeweils eigenes Süppchen kochen“, so Dorfmann. Eine Koordination aller Maßnahmen sei dringend notwendig, wobei es zwei Phasen zu beachten gebe. „Es geht einmal um die Maßnahmen, die zur Entlastung der Achse gesetzt werden müssen, und zwar von jetzt bis zur Eröffnung der neuen Brennerachse durch den BBT“, so der Europaparlamentarier. „Und zudem ist es zentral, jetzt schon alle Vorbereitungen zu treffen, damit die neue Eisenbahnstrecke – wenn sie einmal in Betrieb ist – bestmöglich funktioniert.“
Handlungsbedarf sieht Dorfmann indes nicht nur bei der Regelung des Güter-, sondern auch des Personenverkehrs. „Auch hier ist eine Verlagerung auf die Schiene notwendig, und zwar vor allem jene des touristischen Verkehrs“, erklärt der Abgeordnete zum Europaparlament. Er hat deshalb heute von Minister Salvini gefordert, alles daranzusetzen, zusätzliche neue, moderne und effiziente Nord-Süd-Zugverbindungen über den Brenner zu schaffen.