Von: mk
Bruneck – In den 1970-er Jahren als Wundermittel auf den Markt gekommen, ist Glyphosat auch heute noch der weltweit am häufigsten eingesetzte Unkrautvernichter.
Mittlerweile ist Glyphosat in aller Munde, weil „gesundheitsgefährdend“, „vermutlich krebserregend“, „potentiell schädlich für Mensch und Tier“ usw. Nach monatelanger Diskussion über ein Verbot des Unkrautvernichters, hat die EU-Kommission beschlossen, Glyphosat weiterhin zuzulassen.
Die Stadtgemeinde Bruneck geht einen anderen Weg. Am 11. April hat die Verkehrs- und Umweltkommission entschieden, dass Bruneck künftig auf gemeindeeigenen Flächen ohne Glyphosat auskommt. Besiegelt wird diese Entscheidung durch einen Beschluss des Gemeindeausschusses. Vorausgegangen waren auch hier zahlreiche Diskussionen und eine ausgiebige Prüfung verschiedenster Alternativen durch die Stadtgärtnerei. „Die allerdings alle nicht denselben Erfolg bringen wie Glyphosat und zudem zeit- und kostenintensiv sind“, betont Umweltstadtrat Felix Brugger. Auch eine Arbeitsgruppe hat sich im vergangenen Jahr intensiv mit dem Für und Wider auseinandergesetzt. „Die Entscheidung ist wohl überlegt und wurde von den Mitarbeitern der Stadtgärtnerei gutgeheißen, die in erster Linie betroffen sind. Für sie bedeutet sie nämlich Mehrarbeit und Mehrkosten“, so Bürgermeister Roland Griessmair.
Die Mitglieder der Verkehrs- und Umweltkommission betonen, dass der Verzicht auf Glyphosat unweigerlich einen verstärkten Unkrautwuchs mit sich bringen werde, dafür leiste die Stadtgemeinde aber einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsvorbeugung. Auch in der Vergangenheit wurde in Bruneck Glyphosat äußert sparsam eingesetzt, auf Pflasterungen und Gehsteigen, nie jedoch auf Spielplätzen und im Freizeitbereich. „Künftig werden wir eben damit leben müssen, dass es zwischen den Pflastersteinen auch mal sprießt und grünt. Alles händisch zu jäten ist nämlich mit dem derzeitigen Personal der Stadtgärtnerei ein Ding der Unmöglichkeit“, sagt Stadtrat Brugger.