Von: mk
Bruneck – Sie verbindet die Pustertaler Staatsstraße direkt mit Reischach – die neue Ausfahrt Mitte der Brunecker Südumfahrung wird nun für den Verkehr geöffnet.
Als einzige Stadt in Südtirol hat Bruneck bereits seit Langem eine Ringstraße. Allerdings rollte der Verkehr in Richtung Reischach und Kronplatz und retour bisher immer noch Großteils durch die Stadt. “Für die Stadt Bruneck wird die neue Ausfahrt Mitte der Südumfahrung, die wir nun eröffnen, eine Entlastung vom Durchzugsverkehr in Richtung Reischach bringen”, betonten Landeshauptmann Arno Kompatscherund Straßennetz-Landesrat Florian Mussner, heute, 8. September in Reischach.
Die Ausfahrt füge sich als weiterer wichtiger Bestandteil in das Gesamtkonzept für Mobilität in Südtirol, erklärte Kompatscher. “Wir arbeiten daran, das heutige Netz an Verkehrswegen intelligent weiterzuentwickeln mit Blick auf die Mobilität der Zukunft und verbessern dort, wo es notwendig ist”, sagte der Landeshauptmann. “Zugleich setzen wir auf den Ausbau alternativer nachhaltiger Verkehrsmittel und des Breitbandnetzes ebenso wie darauf, Wohnmöglichkeiten, Dienste und Arbeit vor Ort anzubieten, um Verkehr zu vermeiden”, betonte Kompatscher. Er wies in diesem Zusammenhang auch auf die großen Mobilitätsvorhaben wie die Riggertaler Bahnschleife, die 2024 befahrbar sein soll und das Mobilitätszentrum Bruneck im Speziellen sowie die Bahn mit attraktivem Fahrplan und kürzeren Fahrzeiten im Allgemeinen hin. Rasch voran gehen soll laut Landeshauptmann auch der Bau der Umfahrung von Kiens, für die die Finanzierung bereits steht und jene von Percha.
19.000 Fahrzeuge seien durchschnittlich täglich auf dem Brunecker Ring unterwegs, erinnerte der für das Straßennetz zuständige Landesrat Mussner und verwies auf die Staus, die es in der Wintersaison oder im Hochsommer in Richtung Reischach und Haus- und Skiberg Kronplatz immer gab. Die neue Ausfahrt für die es viele Aussprachen mit den Anrainern, den Vertretern der Gemeinde und den Planern und somit eine lange Vorlaufzeit gegeben habe, werde nun vor allem im Wohngebiet für mehr Lebensqualität sorgen, sagte der Landesrat. Vor allem auch an der Brücke sei man dabei den Lärmschutz zu verbessern, berichtete er an.
Als “wertvollen Beitrag für die Lebensqualität in Bruneck und Entlastung des Zentrums und der Verkehrsachsen” beschrieb der Brunecker Bürgermeister Roland Griessmair die neue Straßeninfrastruktur. Gerade in Bruneck spiele wegen der besonders hohen Zahl an Berufs- und Schuleinpendlern und den vielen Tagesgästen die Mobilität eine große Rolle, unterstrich Griessmair und berichtete, dass die Gemeinde bereits die Weichen für weitere Mobilitätsvorhaben wie etwa das Mobilitätszentrum gestellt habe.
Nach der Segnung durch Dekan Josef Wieser wurde der neue Verkehrsweg mit dem Banddurchschneiden symbolisch eröffnet und gleich eine Probefahrt durchgeführt. Die neue Ausfahrt wird am Nachmittag für den Verkehr freigegeben.
Die neue rund 680 Meter lange Zufahrtsschleife ist als so genannte “Trompetenausfahrt” auf der Pustertaler Straße (SS 49) angelegt. “Sie verläuft auf zwei Ebenen und ist kreuzungsfrei – die Fahrzeuglenker können also immer nur rechts abbiegen, was besonders sicher ist”, erklärte Ressortdirektor Valentino Pagani. Weiters habe man bei der Ausfahrt darauf geachtet, die Straße gut in die Landschaft zu integrieren und durch Absenkung und besonderen Asphalt Lärm zu verringern, so Pagani. Das Aushubmaterial wurde vor Ort wiederverwendet. Die neue Überführung über die Pustertaler Straße hat eine lichte Weite von 30,4 Metern und besteht aus Cor-Ten-Stahlträgern und einer Verbunddecke aus Stahlbeton. Gebaut wurde zudem ein 46 Meter langer Durchlass für den Reischacher Bach und eine 15 Meter lange und drei Meter breite Unterführung für Fußgänger und Radfahrer. Ein Kreisverkehr mit einem Außendurchmesser von 36 Metern verbindet die Schleife mit der Landesstraße nach Reischach (LS 66). Gebaut wurde der Verkehrsweg nach einem Projekt von Mario Valdemarin von einer Bietergemeinschaft bestehend aus Oberosler GmbH, Ploner GmbH und Niederwieser Bau GmbH, und zwar innerhalb eines Jahres und sechs Monaten. Die 2013 vorgesehen Kosten von 7,2 Millionen Euro wurden eingehalten.