Von: mk
Bozen – Nach dem Sturz eines neunjährigen Buben von einer karussellartigen Schaukel auf einem Spielplatz im Talfergrün am vergangenen Freitag hat die Gemeinde Bozen nun reagiert. Die Bänke wurden entfernt, schreibt die Tageszeitung Alto Adige. Bekanntlich hat sich das Kind einen schweren Oberschenkelbruch zugezogen.
Gemeinsam mit einem Mädchen hatte sich der Junge auf der rotierenden Schaukel gedreht und plötzlich den Halt verloren. Dabei prallte er gegen eine Bank, die in der Nähe stand. Die Ärzte rechnen mit einer Genesungszeit von vier Monaten.
Am Montag haben die Eltern in der Quästur Anzeige wegen Körperverletzung erstattet. Ihnen geht es in erster Linie darum, dass ähnliche Unfälle in Zukunft vermieden werden. „Wir haben von dem Vorfall nichts gewusst und nur aus der Zeitung davon erfahren“, erklärt die zuständige Stadträtin Marialaura Lorenzini. Bürgermeister Caramaschi habe sie bereits um 7.00 Uhr in der Früh angerufen und um eine Erklärung gebeten. „Wir leiteten sofort Überprüfungen in die Wege und haben aus Gründen des Selbstschutzes nach dem schweren Unfall die Bänke entfernen lassen. Wir hoffen dass sich der Bub bald erholt. Wir sind in Gedanken bei ihm und seiner Familie“, fügt die Stadträtin hinzu.
Der Neunjährige selbst hatte noch einmal Glück im Unglück, da er nicht mit dem Kopf oder der Wirbelsäule gegen die Bank geprallt ist. Die Eltern wollten die Gemeinde sensibilisieren, um weitere Unfälle mit anderen Kindern zu verhindern. Dies ist ihnen wohl auch gelungen. „Wir bedauern den Vorfall sehr, auch wir sind Eltern“, fügt Stadträtin Marialaura Lorenzini hinzu. Wenn sich die eigenen Kinder verletzen, sei dies stets um ein Vielfaches schwerer zu ertragen. Die Stadträtin will sich nun mit der Familie persönlich in Verbindung setzen.
Der Stadtrat hat unterdessen am Mittwoch Überprüfungen in die Wege geleitet. Die Stadtgärtnerei ist für die Führung und Instandhaltung der Spielplätze zuständig.
Laut Lorenzini werden die Spielplätze in den 52 Parks der Stadt in regelmäßigen Abständen sowohl von einer spezialisierten Firma als auch von den Genossenschaften, die sich um die Grünflächen kümmern, immer wieder kontrolliert. Die letzte Überprüfung des Spielplatzes auf der orografisch linken Seite der Talfer zwischen Festplatz und Skatepark hat am vergangenen 26 April stattgefunden. Rein aus struktureller Sicht sei alles in Ordnung gewesen. Auch der Gummiboden rund um das Karussell herum entsprach den Vorschriften.
Die Techniker hätten auch die Bank, gegen die der Bub geprallt ist, als ausreichend entfernt eingestuft. Trotzdem wurden nun beide Sitzbänke entfernt, wie die Stadträtin betont. Nun liege es an den Technikern und an der Justiz, zu klären, wer die Verantwortung für den Unfall trägt. In der Vergangenheit hat es laut Lorenzini nie Meldungen irgendwelcher Bedenken oder Unfälle in Zusammenhang mit dem Karussell gegeben.
Gibt es Beanstandungen von Bürgern, werde sofort interveniert, erklärt die Stadträtin. Gleichzeitig appelliert sie an alle Einwohner der Stadt, von dieser Möglichkeit auch Gebrauch zu machen und potentielle Gefahrenquellen auf den Spielplätzen der Gemeinde mitzuteilen.