Von: lup
Terlan – Unabhängig, bürgernah und unideologisch – dies sind die deklarierten gemeinsamen Nenner der vielen Südtiroler Bürgerlisten, Dorflisten und freien Listen. 21 von ihnen haben sich am Samstag bei einem Netzwerktreffen der Bürgerlisten in Terlan auf die Gemeindewahlen im Mai eingestimmt.
„Das Miteinander im Team und die starke Lösungsorientierung sind mit die Stärke der vielen Bürgerlisten im Land,“ unterstrich Dietmar Folie von der Bürgerliste Zukunft Terlan bei der Begrüßung der rund 60 Teilnehmer.
„Das Netzwerk der Bürgerlisten soll in erster Linie die Möglichkeit eines Erfahrungsaustauschs bieten und gegenseitigen Unterstützung gerade bei organisatorischen und bürokratisch, rechtlichen Themen geben“, erläutert Andreas Lamprecht von der Freien Liste Jenesien, der das Netzwerk ins Leben gerufen hat. Ganz in diesem Sinne stand sodann auch das Treffen, bei dem erfahrene Bürgerlistler wie beispielsweise die Bürgermeisterin von Freienfeld Verena Überegger, die Gemeindereferentin von Eppan Monika Hofer-Larcher, Erwin Wegmann, ehemaliger Bürgermeister in Schluderns und Tobia Moroder, Bürgermeister von St. Ulrich von den Anfängen und den Erfahrungen berichteten.
Rund 40 Listen haben sich über das Netzwerk zusammengeschlossen. Ein Großteil von ihnen seien für bei den anstehenden Gemeindewahlen auch offen für Einheitslisten gewesen, meist sei dieser Plan jedoch daran gescheitert, dass die anderen Listen und Parteien nicht davon überzeugt werden konnten, so Andreas Lamprecht.
Was listenübergreifend betont wurde und alle eint, sei die Konzentration auf Sachthemen frei von Parteipolitik und Ideologien. „Uns allen geht es um die ureigenen Herausforderungen in unseren Gemeinden, vor den Haustüren der Bürger“, so verschiedene Vertreter, „wir kämpfen nicht gegen etwas, sondern arbeiten für Gemeinde und Bürger.“ In diesem Sinne seien die Bürgerlisten aus vielen Gemeindestuben längst nicht mehr weg zu denken. Wie die Beispiele in einigen Gemeinden zeigen, heißt Bürgerliste nicht zwangsläufig Oppositionsarbeit, denn zunehmend mehr Bürgerlisten wollen und bekommen auch die Möglichkeit Verantwortung zu tragen durch eine aktive Rolle in Ausschuss oder auch als Bürgermeister oder Bürgermeisterin.
In der Diskussion waren sich denn auch alle einig, sofern Oppositionsrolle, so möchten sich doch alle stark machen für die Anliegen und Bedürfnisse ihrer Bürger und sich proaktiv mit Ideen und Projekten einbringen. Und so gingen die Teilnehmer mit viel Energie für den anstehenden Wahlkampf und der Gewissheit über das Netzwerk viele interessante und hilfreiche Kontakte für die weitere Arbeit geknüpft zu haben auseinander.