Von: mk
Dorf Tirol – Die Bezirksleitung der Süd-Tiroler Freiheit Burggrafenamt fordert von der Landesregierung den Ankauf und die sinnvolle Nutzung des „Johanneums“ in Dorf Tirol und schlägt die Errichtung einer Hochschule vor.
Das altehrwürdige Priesterseminar in Dorf Tirol war ein bischöfliches Studentenkonvikt, das von 1840 bis 2001 bestand und nach seinem Gründer Johann Nepomuk von Tschiderer „Johanneum“ hieß. In seinen 161 Jahren brachte es einige prominente Abgänger hervor. Nach Schließung des Priesterseminars wurde das Gebäude als Schule mit Schülerwohnheim genutzt.
„Seit dem Verkauf im Jahre 2011 herrscht Rätselraten, was wohl mit dem riesigen Komplex geschieht. Zuletzt plante ein Unternehmen den Umbau zu einem Altenheim bzw. Gesundheitszentrum. Getan hat sich seitdem aber nichts. Das Gebäude verfällt zusehends, der Gebäude-Innenhof ist mit Bauschutt und Unrat gefüllt, Dachziegel und Fenster fehlen teilweise und Feuchtigkeit und Mauerfraß haben Einzug gehalten. Wenn dieser Verfall so weiter geht, wird man das Gebäude nicht mehr retten können. Die Spesen für eine Sanierung würden ins Unermessliche steigen. Der Eigentümer hat seine eigentlichen Pläne für ein Altenheim aufgegeben und überlässt das Gebäude dem Verfall“, so Michael Prantl, Gemeinderat in Dorf Tirol und selbst ehemaliger Schüler im Johanneum.
„Die Süd-Tiroler Freiheit Meran hatte im Meraner Gemeinderat bereits einen Vorschlag zur Errichtung einer Hochschule im Johanneum eingebracht. Der Beschluss ging aber sang- und klanglos unter. Dabei hätten wir hier eine leerstehende, geeignete Einrichtung, welche bereits seit 1840 für Bildungszwecke genutzt wird. Die Landesregierung sollte diese gute Gelegenheit nutzen“, meint Christoph Mitterhofer, Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit.
Der Bezirksleitung der Süd-Tiroler Freiheit Burggrafenamt fordert die Landesregierung auf, diese architektonische Perle anzukaufen und wieder einer sinnvollen Bestimmung zuzuführen. Als sinnvollen Nutzungsvorschlag erachtet die Bezirksleitung, eine Zweigstelle der Hochschule des MCI (Management Center Innsbruck) zu errichten.
„Der ganze Bezirk würde von einer solchen Hochschule profitieren. Im Bezirk könnten neue Betriebe entstehen oder bestehende ihr Personal nach Dorf Tirol schicken. Konkret könnte man hier der sogenannten „Flucht von Humankapital“ entgegenwirken. Man bildet vor Ort Leute aus, auch berufsbegleitend, und könnte nebenbei die Studiengänge den Süd-Tiroler Bedürfnissen anpassen“, ist Dietmar Weithaler, Bezirkssprecher der Süd-Tiroler Freiheit Burggrafenamt und Gemeinderat in Partschins, überzeugt.