Von: mk
Bozen – Nach dem gewaltsamen Übergriff auf den 19-jährigen Davide Gallo in Bozen, der vermutlich politisch motoviert ist, hat der Stadtviertelrat von Don Bosco eine Krisensitzung einberufen. Geklärt werden sollte die Position des CasaPound-Mitglieds Davide Brancaglion, der auf einem Videomitschnitt eines Smartphones bei dem Angriff zu erkennen ist. Doch Brancaglio blieb der Sitzung fern.
In einer SMS teilte er seinen Kollegen mit, dass er sich nicht wohl fühle. Brancaglion ist bekanntlich selbst Mitglied des Stadtviertelrates. Ihm wird vorgeworfen, einer der Angreifer bei der Prügel-Attacke zu sein. Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi hatte kurz nach dem Vorfall den Rücktritt Brancaglions von seiner Funktion als Stadtviertelrat gefordert.
Ob Brancaglion dieser Aufforderung nachkommen will, bleibt fraglich. Immerhin haben die CasaPound-Vertreter im Bozner Gemeinderat auch nicht den Ethik-Kodex unterzeichnet.
Dem Ärger mit der Justiz, der ihm droht, wird Brancaglion allerdings nicht so leicht ausweichen können. Am Montagvormittag wurden die Unterlagen zur Klage der Opfer der Staatsanwaltschaft weitergeleitet.
Dank des Smartphone-Videos dürfte diesmal die Untersuchung schneller verlaufen als bei dem Fall vor einigen Monaten. Damals war in der Nähe des CasaPound-Sitzes in Bozen ebenfalls ein junger Mann verprügelt worden.
Laut Staatsanwalt Igor Secco sollen die Videoaufnahmen relativ eindeutig sein. Gallo hat sich inzwischen den Anwalt Marco Mayr als Rechtsbeistand zugelegt. Der 19-Jährige will sich in das Verfahren wegen Körperverletzung als Nebenkläger einlassen.