Aufruf

Climate Action vor der Landtagswahl: Klimaschutz als Prüfstein

Mittwoch, 18. Oktober 2023 | 16:21 Uhr

Von: mk

Bozen – Die Bewegung Climate Action Southtyrol erinnert kurt vor den Landtagswahlen daran: Die Klimauhr tickt. Ab heute bleiben uns nur noch fünf Jahre und 278 Tage um die globale Erderhitzung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen und damit das Schlimmste zu verhindern. „Auch unser Land ist aufgerufen und in der Pflicht, seinen Beitrag zur Begrenzung der Treibhausgasemissionen zu leisten“, erklärte die Bewegung auf einer Pressekonferenz.

In der kommenden Legislaturperiode würden ausschlaggebende Entscheidungen zum Klimaschutz fallen. Der Klimaplan Südtirol 2040 müsse umgesetzt werden. Deshalb sei diese Wahl am kommenden Sonntag für den Klimaschutz und damit für unser aller Zukunft von größter Bedeutung.

„Bereits jetzt sind Stimmen aus der Wissenschaft vernehmbar, die davon ausgehen, dass wir dieses Ziel nicht mehr schaffen werden. Doch es geht um jedes Zehntel Grad weitere Erwärmung, das eines zu viel sein könnte und daher müssen wir umso mehr die Priorität da setzen, wo sie gesetzt gehört: bei einer entschiedenen Weichenstellung zur Eindämmung der Klimakrise und ihrer schwerwiegenden Folgen!“, so die Bewegung.

Climate Action South Tyrol fordert deshalb von allen politischen Gruppierungen, die im künftigen Landtag sitzen werden, in der anstehenden Legislaturperiode ein Rahmengesetz zum Klimaschutz zu verabschieden, damit Ziele und Maßnahmen des Klimaplans verbindlich festgeschrieben und konsequent umgesetzt werden.

„An die wahlberechtigten Südtirolerinnen und Südtiroler geht hingegen die Aufforderung, bei der anstehenden Landtagswahl am 22. Oktober die Bedrohung durch den Klimawandel mitzudenken und sehr genau zu prüfen, was die Parteien in Sachen Klimaschutz, Energiewende und Schutz der Lebensgrundlagen in ihren Wahlprogrammen vorschlagen“, so die Bewegung.

Die Bewältigung der Klimakrise sei die entscheidende Herausforderung unserer Zeit. „Wir dürfen die Verantwortung nicht auf andere abschieben mit dem Vorwand, Südtirol sei zu klein oder habe nicht die Mittel dafür.“ Darin waren sich die Fachleute am Podium der heutigen Pressekonferenz einig.

Georg Kaser, Leitautor von Weltklimaratberichten, unterstrich die Dringlichkeit, jetzt radikale Klimamaßnahmen umzusetzen, mit Daten und Fakten. Maria Schaffer, Ingenieurin und Mitglied von Scientists for Future South Tyrol stellte klar, dass man die technischen Möglichkeiten bereits habe, gerade in Südtirol, doch es mangle immer noch an politischem Willen.

Anna Fedele von der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen berichtete, dass nicht nur die Wissenschaft dazu aufrufe, Mensch und Natur durch geeignete Klimamaßnahmen zu schützen und einen fundamentalen Paradigmenwechsel einzuläuten, sondern auch die Weltreligionen selbst, allen voran Papst Franziskus in seiner letzten Schrift Laudate Deum.

Evi Keifl, langjährige Umweltaktivistin, die die Entwicklung in Südtirol schon seit Jahrzehnten beobachtet, beklagte, dass nicht nur bisher viel zu wenig passiert sei, weil man nie auf die Umweltbewegung gehört habe, sondern dass nach wie vor kein Paradigmenwechsel stattfindet.

David Hofmann, Aktivist von Climate Action South Tyrol, wiederholte den Appell: „Dies ist die entscheidende Wahl, hier werden Weichen gestellt! Wir haben einen kurz gefassten Vergleich der Aussagen der Parteien zum Klimaschutz in den jeweiligen Wahlprogrammen zusammengestellt. Anhand dieses Vergleichs können unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger etwas informierter zur Urne gehen, wenn ihnen der Klimaschutz am Herzen liegt.“

Infos unter www.climateaction.bz.

Bezirk: Bozen