Von: lup
Bozen – Anlässlich des heutigen Climate Emergency Day haben sich die Klimaschützer von Fridays For Future in Bozen am Magnago-Platz und am Siegesplatz zu einer Protestaktion versammelt. Ziel der Versammlung war es, die Landesregierung darauf aufmerksam zu machen, dass nur noch sechs Jahre Zeit verbleiben, um das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen.
Dabei warfen die Aktivisten der Landesregierung vor, einen Schein-Klimaschutz zu verfolgen, weshalb ein Notstandsprogramm notwendig sei, um die formulierten Klimaziele effektiv umsetzen zu können. Die Südtiroler Landesregierung hat am Dienstag, den 18. Juli, den Maßnahmen-Teil des Klimaplans vorgestellt, der den ersten Teil des Plans vom letzten Jahr komplettieren soll. Die Klimaschützer stehen diesen Maßnahmen jedoch skeptisch gegenüber:
“Wir können es uns nicht länger leisten, halbherzig das Mobilitätsangebot zu verbessern oder etwas mehr in erneuerbare Energie zu investieren, damit hätten wir vor 20 Jahren anfangen sollen” – sagt Moritz Holzinger, Aktivist bei der Letzten Generation Österreich und bei Fridays For Future Südtirol im Rahmen einer Presseaussendung.
“Wir sind bereits mitten im Klimawandel und kriegen ihn bereits jetzt ziemlich stark zu spüren. Vor wenigen Tagen hat es hierzulande durch Stürme mehrere Bäume, unter anderem am Siegesplatz in Bozen, ausgerissen. In Bruneck hat es Dächer von den Häusern gerissen. Der ausgerissene Baum, vor dem wir stehen, ist nur ein Vorgeschmack, von dem, was auf uns zukommt, wenn wir nicht sofort handeln und Emissionen drastisch reduzieren – und das geht nur mit einem konkreten und maßnahmenstarken Klimaplan. Wenn die Politik nicht endlich handelt, werden wir keine lebenswürdige Zukunft haben”, meint weiterhin Karina Repke von Climate Action South Tyrol.
Die Aktivisten fordern von der Landesregierung den Ausruf eines Notstandprogrammes, das ermöglicht, Klimaziele wirklich umzusetzen. “Es braucht nicht nur den Plan oder anderes Gelabere, es braucht Taten”, meint Ruth Heidingsfelder, Aktivist bei Climate Action South Tyrol: “Die Lösungen und Techniken liegen bereits auf dem Tisch und andere Länder machen es bereichsweise schon vor. Wir können uns Stadtplanung von den Niederlanden, Öffentliche Mobilität von der Schweiz und der radikale Ausbau von Solarenergie von den Chinesen abschauen. Um diese Dinge auf den Weg zu setzen, braucht es endlich mutige Taten – nicht so wie dieser Plan vorsieht”, mein Heidingsfelder abschließend.