Von: mk
St. Lorenzen – Jugendliche, die in Zeiten des Coronavirus Partys veranstalten oder sich zumindest weiterhin im Freien treffen, ohne die Sicherheitsvorschriften zu beachten, machen sich derzeit nicht gerade beliebt. Die Ausgangssperre dient dazu, die Infektionsrate einzudämmen, wovon letztendlich alle profitieren sollen. Auch in St. Lorenzen hat Bürgermeister Martin Ausserdorfer Jugendliche verwarnt. Nun ist es zu einer Aussprache gekommen.
Corona-Partys sind nicht nur eine Verharmlosung der Situation, sondern auch ein Zeichen von Rücksichtslosigkeit. Das Virus verbreitet sich über Tröpfchen-Übertragung und Schmierinfektion. Erste Anzeichen können manchmal erst nach 14 Tagen auftreten. Doch auch Infizierte, die keine Symptome zeigen, können andere anstecken, wenn der Sicherheitsabstand nicht eingehalten wird. Deshalb ist es so wichtig, zu Hause zu bleiben und nur in Notfällen nach draußen zu gehen.
Auch in Südtirol missachten Personen immer wieder die Ausgangssperre. In Lana soll sogar eine Party stattgefunden haben – und in St. Lorenzen hat sich dieselbe Gruppe mehrmals nicht an die Regeln gehalten.
Ich kenne euch und ihr kennt mich. Ihr habt gesagt, ihr seid alle gesund.Meine Chance an euch: von jedem von euch eine…
Pubblicato da Martin Ausserdorfer su Giovedì 19 marzo 2020
„Es ist für mich ein Verhöhnung all jener, die zu Hause bleiben und darauf achten, dass das Virus nicht weitergegeben wird!“, erklärte Martin Ausserdorfer in einem Facebook-Post.
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Nun ist es allerdings zu einer Aussprache gekommen. „Habe mich soeben mit den sechs Jugendlichen von gestern getroffen. Wir haben uns im Freien mit dem nötigen Abstand einige Zeit unterhalten“, berichtet der Bürgermeister. Es sei ihm ein Anliegen gewesen, den Jugendlichen zu erklären, warum ihre Aktionen ein No-Go waren – vor allem, nachdem man sie an den Tagen zuvor schon ermahnt habe.
„Mir geht es darum: Wenn wir alle konsequent daheim bleiben, dann ändert sich die Infektionskurve schneller und alle haben wieder Normalität. Es kann nicht sein, dass die gesamte Gesellschaft wegen Wenigen länger daheim bleiben muss. Die Sensibilisierung war mein Ziel und ich bin als unendlicher Optimist überzeugt, dass das Ziel erreicht wurde. Ich hoffe nun, dass sich alle von uns daran halten!“, erklärt Ausserdorfer.
Trotz allem haben ihn in der Angelegenheit gleich mehrere Details erstaunt, wie er auf Facebook schreibt:
„- Habe die Auswirkungen/Reichweite/Diskussion des Posts unterschätzt. Vor allem die Aggressivität mancher Kommentare auf beiden Seiten.
– Schmunzeln kann ich über jene Kommentare, die meinen ich hätte den Post aus politischen Überlegungen oder wegen ein paar Likes gemacht.
– Es tut mir Leid, dass es die Jugend erwischt hat. Habe auch in Gruppen spazierende Eltern mit Kindern und Senioren ermahnt. Wir und ich dürfen niemals vergessen, dass uns die Jugend braucht!“
Habe mich soeben mit den sechs Jugendlichen von gestern getroffen. Wir haben uns im Freien mit dem nötigen Abstand…
Pubblicato da Martin Ausserdorfer su Venerdì 20 marzo 2020