Feierstunde für Arbeiter der Wildbachverbauung

Dank für viele Jahre Arbeit zum Schutz der Bevölkerung

Mittwoch, 02. Oktober 2024 | 14:50 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Er war am längsten von den heute gewürdigten, mittlerweile Pensionierten im Dienst: Konrad Hofer, Jahrgang 1961, aus St. Leonhard in Passeier hat vom 1. August 1979 bis zum 31. Mai 2023 für die Wildbachverbauung in Südtirol gearbeitet, das sind 16.009 Tage. Sein Vater war schon “bei der Wildbach” und zwei Brüder ebenfalls. Fast 35 Dienstjahre waren es bei Hubert Rungger aus Verdings, der am 16. März 1987 begonnen hat, für die Wildbachverbauung zu arbeiten, und am 31. Jänner 2022 in Pension gegangen ist. Als gelernter Maurer wurde er von einem damaligen Vorarbeiter gefragt, ob er nicht zur Wildbachverbauung kommen wolle, erzählt Hubert Rungger: “1993 bin ich dann Vorarbeiter geworden und war immer mit Begeisterung dabei.” Besonders gefallen habe ihm “die große Menge an verschiedenen Arbeiten, es waren immer Herausforderungen, ich habe immer Neues erfinden müssen, von der Lawinenverbauung über Betonsperren bis zu Ständen bei Zivilschutz-Messen, die ich mit Freude gestaltet habe”. Sepp Innerbichler aus Prettau hat fast 36 Jahre für die Wildbachverbauung gearbeitet, anfangs als gelernter Koch, nach dem Unwetter von 1986 “als Bauarbeiter, Steinmaurer, Sprengmeister, Kranfahrer”, erzählt er: “An meinem Beruf haben mir immer die Vielfalt und die Abwechslung gefallen”. Auch Franz Costabiei aus Wengen war fast 36 Jahre dabei und hat unter anderem die Wege in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff angelegt. “Der Zusammenhalt war bei der Wildbach immer wichtig”, blickt er zurück.

36 langjährige Arbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung in der Agentur für Bevölkerungsschutz haben heute (Landeshauptmann Arno Kompatscher, der in der Landesregierung für den Bevölkerungsschutz zuständig ist, und der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger gewürdigt. Die Bedeutung und Wirksamkeit der Schutzbauwerke der Wildbach- und Lawinenverbauung zeige sich bei jedem Unwetterereignis durch Verringerung des Schadensausmaßes, unterstrichen beide. Anwesend bei der Feierstunde waren auch die Direktoren der vier Zonen Nord, Süd, Ost und West sowie der stellvertretende Direktor des Funktionsbereichs Wildbachverbauung Peter Egger, da Fabio De Polo verhindert war. “Als Zeichen der Anerkennung und des Dankes für den Einsatz zum Wohle der Bevölkerung des Landes” steht auf den Urkunden, die heute jeder überreicht bekam. “Und es gibt wohl kaum jemanden, auf den das treffender zutrifft als auf euch”, wandte sich Agenturdirektor Unterweger an die Geehrten. “Hochachtung und Respekt”, brachte Landeshauptmann Kompatscher zum Ausdruck, “für Fleiß, Einsatz und Kompetenz”.

Weil die Pensionistenfeier das letzte Mal 2019 organisiert worden war, wurden heute jene geehrt, die sich in den Jahren 2019 bis 2023 aus der Wildbachverbauung in den Ruhestand verabschiedet haben.

36 Wildbacharbeiter mit 14 bis 44 Dienstjahren

Als Geschenk erhielten die Wildbach-Pensionisten eine Urkunde, einen Landesadler-Anstecker in Gold sowie eine Jahreskarte für den kostenlosen Eintritt in alle Landesmuseen und in die Gärten von Schloss Trauttmansdorff.

Wildbach- und Lawinenverbauung in Zahlen

200 Bauarbeiter in landesweit 26 Mannschaften sowie 80 Techniker und Verwaltungsangestellte zählt die Wildbach- und Lawinenverbauung in Südtirol insgesamt. Das ganze Spektrum der anfallenden Arbeiten kann von diesen 280 im Funktionsbereich Wildbachverbauung Tätigen selbst ausgeführt werden: von den Einschätzungen des Gefahrenpotentials und den Vermessungen vor Ort über die Ausarbeitung der Projekte bis zu den Bauarbeiten.

Arbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung errichten Schutzbauten, um die Sicherheit der Bevölkerung vor Hochwasser, Überschwemmungen, Erdrutschen, Murgängen, Steinschlag und Lawinen ständig zu erhöhen. Zudem werden Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung der Gewässer umgesetzt.

Weitere Informationen über die Wildbach- und Lawinenverbauung in der Agentur für Bevölkerungsschutz gibt’s auf der Homepage.

Bezirk: Bozen