Von: mk
Bozen – Im Lauf der letzten 17 Jahre haben sich die Aufgaben und Inhalte des Forum Prävention kontinuierlich erweitert. Seit 2017 arbeiten die Fachstellen für Suchtprävention und Gesundheitsförderung, Essstörungen (Infes), Gewaltprävention, Familie und Jugend in gesellschaftlich wichtigen Feldern. Sie werden aus unterschiedlichen Quellen finanziert und haben – neben der Stiftung als Träger – einen gemeinsamen Nenner: den Arbeitsstil und das Engagement.
Suchtprävention beschäftigt sich mit den vielfältigen Erscheinungsformen von Sucht. Sie hat zum Ziel, den problematischen Gebrauch von bewusstseinsverändernden Substanzen und süchtige bzw. suchtähnliche Verhaltensweisen – auch im Zusammenhang mit stoffungebundenen Suchtformen – zu verhindern.
Die Fachstelle für Essstörungen arbeitet neben den vielen Präventionsmaßnahmen aktiv mit Klientinnen und Klienten. Infes steht für all jene Personen zu Verfügung, seien es Eltern, Lehrpersonen, Freundinnen oder selbst Betroffene, die eine Erstberatung, Informationen, Unterstützung im Umgang mit problematischem Essverhalten brauchen.
Gewaltprävention hat den Anspruch die Anwendung von Gewalt zu verhindern bzw. zu reduzieren und durch nachhaltige Strategien und Maßnahmen vorzubeugen.
Die Fachstelle Familie pflegt einen engen Kontakt zu Familien, Familienorganisationen und Facheinrichtungen. Das Fachpersonal gibt Informationen an Interessierte weiter und setzt sich gemeinsam mit anderen Netzwerkpartnern für eine Verbesserung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Familien und für hochwertige Bildungs- und Betreuungsangebote ein.
Die Fachstelle Jugend lässt sich interessiert auf junge Menschen ein: im Dialog werden Strategien und Modelle entwickelt, die auf die sozialräumlichen Umfelder der Jugendlichen einwirken und ermöglichen, dass sich junge Menschen in der Gesellschaft aufgehoben fühlen, Halt finden und ihre Gestaltungsfähigkeiten und Widerstandskräfte frei setzen.
Seit April 2017 präsentieren sich die fünf Fachstellen auf der gemeinsamen Internetseite www.forum-p.it. Die neu konzipierte Seite will den Besuchern proaktiv aktuelle, interessante und hilfreiche Inhalte zur Verfügung stellen. Internet-Besucher haben unterschiedliche Zugangsmöglichkeiten zu den Inhalten: über die Bereiche der einzelnen Fachstellen, über eine zielgruppenspezifische Zuordnung oder über eine effiziente Suche.
In den fünf Fachstellen arbeiten 16 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Sie führen Fortbildungen durch, bieten Workshops und Informationsveranstaltungen an, coachen, beraten und arbeiten kontinuierlich an der Umsetzung von über 40 internen und externen Projekten, Events und Angeboten.
Dazu zählen unter anderem die Organisation und Durchführung von Kampagnen zu den Themen Alkohol, Tabak sowie Glücksspiel, die Erlebniswelt Sport, das Partyprojekt streetlife.bz, streetwork.bz in Bozen und die Aktion Verzicht (Bereich Suchtprävention & Gesundheitsförderung); der nationale Tag des fiocchetto lilla, eine Kampagne über Folgen der Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen, das europäische Projekt „Appearance Matters“ (Bereich Essstörungen); das Forschungsprojekt „Frühe Hilfen Südtirol“, die Pilotprojekte Frühe Hilfen in zwei Sprengelgebieten und die Allianz für Familie (Bereich Familie); das Gemeindecoaching für politisch Verantwortliche, eine Workshop Reihe zum Thema „Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ und eine Kampagne zu „Cybermobbing & Hate Posting“ (Bereich Gewaltprävention) sowie das Jugendprojekt AFZACK, die Jugendplattform „veer“ und das Pilotprojekt Jugendkultur Ritten (Bereich Jugend).
Im Jahr 2016 wurden für die unterschiedlichen Zielgruppen 559 Veranstaltungen mit 22.382 Teilnehmern bzw. Kontakten abgehalten.
Es wurden 392 (Erst)Beratungen – 241 im Bereich Essstörungen, 151 in den Bereichen Sucht und Gewalt – durchgeführt.
Die Netzwerkarbeit wird als eine Kernaufgabe innerhalb der Tätigkeit gesehen. Prävention kann nur gelingen, wenn sie zum Anliegen von Vielen wird. Mit einer Vielzahl an Einrichtungen besteht eine partnerschaftliche Zusammenarbeit im Rahmen der Präventionsarbeit. Die Mehrheit der Projekte der Fachstellen sind Gemeinschaftsprojekte mit anderen Einrichtungen. Die Mitarbeiter/innen waren an 441 Netzwerktreffen beteiligt.
Die Fachstellen sind für die Südtiroler Medien eine wichtige Informationsquelle. 2016 lieferten die Fachstellen 164 Medienbeiträge in Form von Pressemitteilungen, Interviews und Pressekonferenzen.