Von: mk
Bozen – Das EU-Renaturierungsgesetz ist beschlossene Sache. Nachdem die Norm eine Zeit lang auf der Kippe stand, gab am Montag das unerwartet positive Votum Österreichs den Ausschlag. „Umweltministerin Leonore Gewessler gibt mit ihrer Stimme den Weg für mehr Natur und für besseren Naturschutz frei“, freut sich der Dachverband für Natur- und Umweltschutz in einer Presseaussendung.
Dabei hätten viele Naturschutzorganisationen und Wissenschaftler bereits mit dem Schlimmsten gerechnet. „Obwohl das Europäische Parlament bereits vor einem Jahr das Renatuierungsgesetz beschlossen hatte, gingen im Hintergrund die Aushöhlungsmanöver weiter. Konservative und rechte Politiker unternahmen alles, um die nötige Abstimmung der Umweltminister und Umweltministerinnen aller 27 EU-Staaten negativ zu beeinflussen“, so der Dachverband.
Üblicherweise ist nach dem Beschluss des Europäischen Parlaments der Beschluss des EU-Rates eher Formsache, die Minister der EU-Staaten fühlen sich an die Entscheidung des Parlaments gebunden. „Dieses Mal hingegen wurde das demokratisch beschlossene Renaturierungsgesetz von konservativen Landwirtschaftspolitikern massiv hintertrieben,“ weiß der Präsident des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz Josef Oberhofer zu berichten. Auch EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann (SVP) habe sich mehrmals öffentlich gegen dieses für die Natur so wichtige Gesetz ausgesprochen.
„Wir freuen uns riesig über das beschlossene Gesetz, das dem Naturschutz ordentlich Auftrieb geben wird,“ sagt Hanspeter Staffler, Geschäftsführer des Dachverbandes. Und er fügt hinzu, dass „der Dachverband für Natur- und Umweltschutz jederzeit bereit ist, gemeinsam mit dem Gesetzgeber eine angepasste Lösung zu entwickeln, damit am Ende für Südtirols Natur ein ordentliches Plus herauskommt.“
Naturschutz und Klimaschutz seien zwei Seiten derselben Medaille, denn die Erderhitzung und das Aussterben von wildlebenden Tieren und Pflanzen würden die Ausbeutung des Planeten ausdrücken. Mit gezielter Natur- und Klimapolitik lasse sich noch Vieles retten, die EU habe mit dem Gesetz weltweit neue Maßstäbe gesetzt. „Dieses mutige, aber auch höchst notwendige Gesetz gibt uns und vielen Menschen Hoffnung“, so Josef Oberhofer.