Von: mk
Bozen – Auf die Euphorie von vor zwei Jahren nach Abschluss des Abkommens zwischen der italienischen Post und der Südtiroler Landesregierung folgt nun immer öfter die Ernüchterung. Der Vertrag hat offensichtlich nicht zur Verbesserung der Dienstleistung der Post beigetragen. Dies betonen zumindest die Abgeordneten Alex Ploner und Maria Elisabeth Rieder vom Team Köllensperger.
Sie haben im Landtag das Problem mittels Anfrage bereits zum zweiten Mal angesprochen. Dabei kam auch das Schweigen der Personalchefin der Poste Italiane in Südtirol Esther Demetz zur Sprache. Alex Ploner zeigte sich darüber verwundert, dass sich die Verantwortliche für immerhin 850 Post-Mitarbeiter in der Diskussion rund um die Missstände im Südtiroler Postwesen noch nie zu Wort gemeldet habe. Ploner erklärte, dass sich Mitarbeiter allein gelassen und nicht gehört fühlen würden.
„Es muss doch Aufgabe einer Führungsperson sein, sich an die Seite der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stellen, ihnen zuzuhören und in ihrem Sinne bei der Führungsspitze der Post für ein angenehmes Arbeitsumfeld zu kämpfen. Frau Demetz wurde vor zwei Jahren als Hoffnungsträgerin zur Lösung der Probleme bei der Postverwaltung präsentiert. Sie ist vom Hoteliers- und Gastwirteverband, wo sie als Juristin die Rechtsabteilung leitete, zur Post gewechselt. Die Mitarbeiter vermissen jedenfalls die Präsenz ihrer Personalchefin, und das nicht erst seit der medialen Wahrnehmung der Probleme“, betonen die Abgeordneten Ploner und Rieder.
Die Antworten des Landeshauptmannes Kompatscher auf die jüngste Anfrage im Landtag würden den Schluss zulassen, dass bereits nach dem ersten vertraglich vorgesehenen Bericht über die erbrachten Leistungen vonseiten der Post Anfang 2018 Versäumnisse der Postverwaltung bekannt gewesen seien. Aus diesem Grund sei die gestellte Rechnung für das Jahr 2017 vonseiten der Postverwaltung durch das Land nicht bezahlt worden.
„Warum die zuständige Kontrollkommission, in der der Generalsekretär des Landes Eros Magnago, seine Mitarbeiterin Claudia Picus und die persönliche Referentin des Landeshauptmanns, Cecilia Miribung, sitzen, nicht heftiger und früher interveniert haben, bleibt ein Rätsel. Auch deshalb, weil die Anfrage nach Aushändigung der Sitzungsprotokolle der Kommission von Seiten des Team Köllensperger abgelehnt worden ist“, erklären die beiden Abgeordneten.
Es werde nun intensiv in Rom mit der Post-Spitze über die Missstände und Behebung derselben verhandelt und wenn nötig sogar geklagt – mit Zeitungs-Verlagen als Nebenkläger, sagte Landeshauptmann Kompatscher im Landtag.