Von: luk
Bozen – Im Vorfeld der morgigen öffentlichen Sitzung des Südtiroler Monitoringausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen fand am heutigen Montag ein bedeutsames Treffen im Südtiroler Landtag statt: Jürgen Dusel, Beauftragter der deutschen Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, kam mit Landtagspräsident Arnold Schuler, Soziallandesrätin Rosmarie Pamer und der Vorsitzenden des Monitoringausschusses, Brigitte Hofer, zusammen. Anlass war der Austausch über Wege zu mehr Inklusion und Gleichberechtigung im politischen und sozialen Leben.
Politik für alle – ein Willkommensgruß des Landtagspräsidenten
Landtagspräsident Schuler begrüßte Dusel im Landtag und würdigte die Bedeutung der Begegnung: „Nur in einer Gesellschaft, die die Vielfalt anerkennt und wertschätzt, kann eine echte Demokratie bestehen.“ Diese Worte spiegeln eine zentrale Botschaft wider: Inklusion und Demokratie sind untrennbar miteinander verbunden.
Im Gespräch stellte Dusel dann die wesentlichen Aufgaben seiner Arbeit vor. Als Beauftragter setzt er sich insbesondere gegenüber der deutschen Bundesregierung dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen in Deutschland gleichwertige Lebensbedingungen wie Menschen ohne Behinderungen erleben – und dass ihre Anliegen in allen politischen Entscheidungsprozessen gehört und berücksichtigt werden. „Inklusion ist kein Nice-to-have, sondern ein Menschenrecht,“ betonte er. „Schließlich hat auch Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert, doch nach mittlerweile 15 Jahren ist sie noch immer unzureichend umgesetzt.“ Er erklärte, dass er und sein Team an Gesetzesvorhaben aller Ressorts der Bundesregierung beteiligt werden, um die Rechte von Menschen mit Behinderungen zu vertreten, und „Teilhabe-Empfehlungen“ einbringen, die Vorschläge für eine bessere Teilhabe von Menschen mit Behinderungen machen.
Erfahrungsaustausch über Inklusion – Ein Treffen mit Soziallandesrätin Pamer
Im Anschluss traf Jürgen Dusel Rosmarie Pamer, die als Landesrätin für Sozialen Zusammenhalt, Familie, Senioren, Genossenschaften und Ehrenamt ebenfalls wichtige Inklusionsprojekte vorantreibt. Im Gespräch über das gemeinsame Ziel, Barrieren zu reduzieren, erklärte Pamer: „Nur wenn alle Menschen die Möglichkeit haben, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, können wir von einer solidarischen Gesellschaft und sozialem Zusammenhalt sprechen.“
Dusel pflichtete Pamer bei und verwies auf das Motto seiner Amtszeit „Demokratie braucht Inklusion“ – dies wird auch der Titel seines morgigen Impulsreferats in der Sitzung des Monitoringausschusses sein. Für Dusel ist klar, dass Demokratie von der Vielfalt und den Perspektiven aller Bürgerinnen und Bürger lebt.
Treffen mit der Geschäftsführung der Lebenshilfe Onlus und der Selbstvertretungsgruppe People First Südtirol
Am Nachmittag traf sich Jürgen Dusel am Sitz der Lebenshilfe Onlus Bozen mit dem Präsidenten Roland Schroffenegger und dem Geschäftsführer Wolfang Obwexer, der gleichzeitig Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit ist. Vorgestellt wurden die Tätigkeiten der Lebenshilfe Onlus sowie die Aufgaben und Funktion des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit.
Anschließend fand ein Austausch mit einigen Vertreter:innen der Selbstvertretungsgruppe People First Südtirol statt, die sich seit über 20 Jahren in Südtirol für die Rechte von Menschen mit Lernschwierigkeiten einsetzt. Dabei konnte der Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen Einblick in die vielfältigen Tätigkeiten und Projekte der Selbstvertretungsgruppe erhalten.
Ein Dank und ein Appell an die Zukunft
Brigitte Hofer, Vorsitzende des Südtiroler Monitoringausschusses, bedankte sich herzlich für den inspirierenden Austausch und betonte abschließend: „Inklusion ist eine gemeinsame Aufgabe. Nur wenn wir auf allen Ebenen daran arbeiten, können wir echte Teilhabe ermöglichen.“
Die morgige Sitzung des Monitoringausschusses mit dem Jahresthema „Teilhabe und Mitbestimmung im politischen und sozialen Geschehen“ steht im Zeichen dieser Botschaft. Jürgen Dusel wird mit seinem Impulsreferat an die Verantwortung erinnern, Inklusion aktiv zu fördern – für eine Demokratie, in der alle Menschen eine Stimme haben und sichtbar sind.
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