Von: mk
Vom 10. Juli bis 20. September war heuer eine digital buchbare Auto-Zufahrt als Pilotprojekt im Rahmen des Mobilitätsmanagements Plan Prags eingeführt worden. Nach Auswertung der Daten zeigen sich Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, Bürgermeister Friedrich Mittermair und IDM-Präsident Hansi Pichler zufrieden: Die digital buchbare, kontingentierte Zufahrt habe die hochgesteckten Erwartungen weitgehend erfüllt.
“Insgesamt konnten wir den motorisierten Individualverkehr im Vergleich zum Vorjahr um 24,6 Prozent verringern”, zieht Alfreider Bilanz. Insgesamt gab es im Vergleich zu 2021 im Schnitt 896 Fahrzeuge weniger pro Tag, davon 121 Fahrzeuge weniger in jenen Zeiten, in denen die Schranke offen war und 775 Fahrzeuge im Schnitt weniger pro Tag in den kontingentierten Zeiten. In den Monaten Mai wurde außerdem ein Zuwachs und in den Monaten August ein Rückgang des Individualverkehrs verzeichnet. Damit sei auch eine Umschichtung des Besucherandranges von der Hauptsaison auf die Nebensaison erfolgt, sagt der Mobilitätslandsrat.
Eine Ausweitung des Systems auch auf andere sensible Gebiete wie die Dolomitenpässe wird laut Landesrat vom Ressort für Mobilität angedacht.
Auch der Plan Prags wird weiterentwickelt: “Um Staus bei der Zutrittskontrolle zu vermeiden, werden Eingriffe geplant und sollen 2023 das System weiter verbessern”, sagt Alfreider.
“Wir sind mit dem Ergebnis des Mobilitätsmanagements der vergangenen Jahre sehr zufrieden, denn negative Auswirkungen des enormen Ansturms auf die Natur und den Lebensraum im Pragser Tal wurden stark verringert”, sagt Bürgermeister Mittermair. Lebensqualität und Tourismusgesinnung der Menschen vor Ort wurden laut Mittermair verbessert, ebenso wie die Zufriedenheit der Urlaubsgäste und Ausflügler. 2023 soll der Empfang für Besucher informativer und attraktiver gestaltet werden, so der Bürgermeister.
“Am Hotspot-Management des Pragser Wildsees arbeiten seit Jahren viele Akteure zusammen. Die gemeinsam ausgearbeiteten Maßnahmen dienen nun als Best-Practice-Beispiele für andere Hotspots im Alpenraum, wobei es natürlich immer individuelle Lösungen und eine ständige Anpassung der Maßnahmen braucht”, sagt IDM-Präsident Pichler. Für ein gelungenes Besucherlenkungskonzept sei es wichtig, frühzeitig zu handeln, so Pichler.
Das Pilotprojekt im Detail
Vom 10. Juli bis 10. September 2022 gab es beim Eingang ins Pragser Tal eine dreispurige Verkehrsregelung. Zufahrtsberechtigte konnten den Zufahrtspunkt an der Landesstraße Richtung See automatisch passieren. Kameras haben dafür das Kfz-Kennzeichen gelesen und die Straße freigegeben. Wer nicht für die Durchfahrt autorisiert war, konnte über einen Kreisverkehr ausfahren und mit nachhaltigen Mobilitätsmitteln ins Tal und zum Pragser Wildsee gelangen. Im Web konnte man Restaurants, Shuttles oder Parkplätze online buchen.
Land und Gemeinde hatten 2022 neben einer ganzen Reihe von Maßnahmen für nachhaltige Mobilität als Weiterentwicklung des Plan Prags die digitale automatische Kontingentierung auf den Weg gebracht. Die technische Lösung hat der Landesverband der Tourismusorganisationen Südtirols LTS in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsdienstleister IDM und den Tourismusorganisationen des Gebiets erstellt.