Von: mk
Bozen – Die SVP-Landtagsabgeordnete Maria Hochgruber Kuenzer fordert, dass die „Menschen“ im Mittelpunkt der Reorganisation des Gesundheitswesens stehen. Dies sollte nicht nur am „Welttag der Kranken“, am 11. Februar so sein, sondern oberstes Gebot bei jeder anstehenden Entscheidung.
Die Gesundheitskosten würden mit zunehmender Alterung der Gesellschaft in den nächsten Jahren ansteigen und deshalb brauche es Veränderungen. Das Südtiroler Gesundheitssystem sei im Umbruch.
„Die Wirtschaftlichkeit unseres Gesundheitsbetriebes ist nicht außer Acht zu lassen. Das stellt niemand zur Diskussion. Doch gerade in solchen heiklen Situationen, wo viele delikate nachhaltige Entscheidungen anstehen, gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren und den Leitrahmen nicht aus den Augen zu verlieren. Wir müssen der gesamten Bevölkerung eine Grundversorgung garantieren. Unser Hauptaugenmerk ist deshalb auf den Menschen – in der Vorsorge auf den hoffentlich noch „gesunden“ und in der Betreuung auf den „kranken“ Menschen – zu richten“, sagt Maria Hochgruber Kuenzer.
Deshalb seien Verwaltungsabläufe und Verwaltungsstrukturen zu verschlanken und zusammen zu legen. Dadurch werde weniger Bürokratie verursacht, es bleibe mehr Zeit für Kernaufgaben und im besten Fall entstünden auch weniger Kosten. Die Vernetzung und Digitalisierung des gesamten Systems sei mit Hochdruck voranzutreiben.
„Berücksichtigen müssen wir in diesem Zusammenhang jedoch stets die Tatsache, dass die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum anders aussehen muss als in den Städten. Dies ist natürlich eine finanzielle und personelle Herausforderung. Doch gewisse Dienste, wie beispielsweise der Erste-Hilfe-Dienst müssen für alle Teile der Bevölkerung Südtirols in angemessener Zeit und zumutbarer Entfernung erreichbar sein“, fordert die Landtagsabgeordnete.
Renzler warnt vor „Drei-Klassen-Medizin”
Der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der Arbeitnehmer in der SVP; Helmuth Renzler, macht auf den „Welttag der Kranken“, welcher am 11. Februar gefeiert wird, aufmerksam: Gesundheitsversorgung müsse für alle gewährleistet sein und der “Drei-Klassen-Medizin” sei eine klare Absage zu erteilen!
In Südtirol habe sich in den letzten Jahren die sogenannte „Zwei-Klassen-Medizin“ mittlerweile unverrückbar gemacht. Diese Art der Gesundheitsversorgung sei ein Spiegel der Gesellschaft, der „Zwei-Klassen-Gesellschaft“. Es gebe einige privilegierte Menschen im Land, die es sich leisten können, das öffentliche Gesundheitssystem zu umgehen und sich privatärztlich versorgen zu lassen. Der Großteil der Bevölkerung jedoch sei auf die Gesundheitsversorgung der öffentlichen Hand angewiesen, betont Renzler.
Die vielfältigen Bemühungen des Gesundheitswesens, die Wartezeiten zu verkürzen oder den Personalmangel zu beheben, würden Früchte tragen. Dennoch könne keine dieser Maßnahmen scheinbar das Aufkommen der „Drei-Klassen-Medizin“ verhindern. Das bedeute, dass „Normal-Versicherte“ eine zusätzliche private Krankenversicherung abschließen, um sich von Fachärzten in Privatpraxen versorgen zu lassen, so Renzler. Dadurch erhoffen sie sich eine zügigere Behandlung und mehr Qualität.
„Diese Tatsache ist besorgniserregend. Jede Person sollte die gleichen Zugänge zu ärztlicher Versorgung haben. Viele Menschen können sich eigentlich keine zusätzlichen Krankenversicherungen leisten. Aus Angst, die Dienste des öffentlichen Gesundheitswesens nicht in Anspruch nehmen zu können, wählen sie aber diesen Weg. Für diese neue Art der Gesundheitsversorgung, sprich die „Drei-Klassen-Medizin“, gilt es eine Lösung zu finden. Denn diese Ungleichbehandlung geht wieder einmal mehr zulasten der Arbeitnehmer und der Mittelschicht“, kritisiert Renzler.