Von: mk
Bozen – Die SVP im Burggrafen am schlägt Alarm. „In Meran gibt es Kindergartensektionen, in denen kein deutschsprachiges Kind eingeschrieben ist“, erklärt SVP-Bezirksobmann Zeno Christanell. Er fordert die Politik zum Handeln auf, berichtet das Tagblatt Dolomiten.
Wie Landesrat Philipp Achammer erklärt, hat die Landesregierung dies auch vor. Am Dienstag wird ein Paket geschnürt, das eine wichtige Neuheit enthält: Wie bei der Schule soll auch im Kindergarten „funktional umverteilt“ werden, falls sich ausländische und italienische Kinder an einem Standort häufen.
Achammer hat für Montag die SVP-Spitzen von Bozen, Meran und Leifers eingeladen. Laut den aktuellen Einschreibungen sind deutsche Kinder im deutschen Kindergarten oft die Minderheit – bis hin zu Spitzen wie in einer Sektion in Meran, wo 14 Kinder mit Migrationshintergrund, zwei italienische, aber kein deutsches Kind angemeldet wurden.
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ASGB: „Recht auf Muttersprache auch im Kindergarten“
Der ASGB-Vorsitzende Tony Tschenett kritisiert die Tatsache, dass alljährlich das altbekannte Problem der Überfüllung deutscher Kindergärten von italienisch- und anderssprachigen Kindern aufkeimt, bis dato aber keine zufriedenstellende Lösung gefunden werden konnte, als Vogel-Strauß-Politik der Entscheidungsträger.
„Die Umstände in den deutschen Kindergärten verschlechtern sich alljährlich, das ist kein neues Phänomen, aber dennoch bedenklich. Die Ziele des Kindergartenbesuches, nämlich das Erleben einer natürlichen Gemeinschaft in der Gruppe, ist in der sprachlichen Zusammensetzung, so wie sie aktuell gegeben ist, nicht mehr möglich. Es mag die italienisch- und anderssprachigen Eltern ehren, dass sie ihren Kindern frühestmöglich die deutsche Sprache vermitteln lassen wollen, jedoch darf dies nicht zu Lasten der deutschen Volksgruppe gehen“, schreibt Tony Tschenett in einer Aussendung.
„In Anbetracht der gegebenen Umstände muss eine Reform angestrengt werden, deren Ziel die Schaffung einer Mehrheitsquote für deutsche Kinder in deutschen Kindergärten sein soll. Verpflichtende Sprachtests sollten als Grundlage zur Ermittlung der Sprachkompetenz festgeschrieben werden. Wenn in deutschen Kindergärten andere Sprachen dominieren, hat dies unweigerlich zur Folge, dass die Muttersprache und deren Vermittlung darunter leiden – und zwar zu Lasten einer sprachlichen Minderheit. Deshalb fordern wir mit aller Vehemenz das Recht auf Muttersprache auch im Kindergarten ein“, schließt Tschenett.