Von: mk
Bozen – Etwa 200 Südtiroler leiden an einer chronischen Nierenerkrankung, bisher mussten sie die Zusatzkosten für Diätprodukte selbst tragen.
Rund 200 Südtirolerinnen und Südtiroler leiden an einer chronischen Nierenerkrankung oder unter Niereninsuffizienz und müssen sich daher besonders eiweißarm ernähren, oft mit speziellen Diätprodukten aus der Apotheke. Bisher hatten sie die zusätzlichen Kosten für diese Produkte selbst zu bezahlen, gestern hat die Landesregierung beschlossen, monatlich 70 Euro der Mehrkosten zu übernehmen.
“Nierenerkrankungen gehören zu jenen chronischen Krankheiten, deren Verlauf wir durch unsere Ernährung ganz wesentlich beeinflussen können. Diätprodukte kosten in der Regel aber wesentlich mehr als andere”, erklärt Gesundheitslandesrätin Martha Stocker. Es sei daher besonders wichtig, den Patienten – auch finanziell – etwas unter die Arme zu greifen.
In der Praxis läuft das so ab: Der Patient wird von einem Nierenspezialisten des Sanitätsbetriebs untersucht, dieser stellt eine Verschreibung für maximal zwölf Monate aus. Für den Patienten ist es deshalb auch nicht notwendig, monatlich eine Verschreibung des Hausarztes oder des Kinderarztes einzuholen. Anhand der Verschreibung bekommt der Patient vom Gesundheitssprengel einen Ermächtigungsausweis, der so viele Aufkleber enthält, wie die Anzahl der in der Verschreibung angeführten Monate. Dieser Ausweis ermöglicht den Erhalt der Diätprodukte in der Apotheke. Nach Ablauf der zwölf Monate wird jeder Patient erneut untersucht, er hat so lange Anrecht auf diesen Beitrag, bis er einer Dialysebehandlungunterzogen wird oder ihm eine Niere transplantiert wird.
Die Kosten dieser Maßnahme werden auf rund 168.000 Euro pro Jahr geschätzt. Vorangegangen war ihr, dass diätetische Produkte zugunsten von Personen, die an Nephropathie leiden, mit Dekret des Ministerpräsidenten als ein wesentlicher Gesundheitsbetreuungsstandard definiert wurden.