Stellungnahme

Die Freiheitlichen: Weder „Ius soli“ noch „ius scholae“ hilfreich

Freitag, 23. August 2024 | 17:50 Uhr

Von: luk

Bozen – Der Freiheitliche Parteiobmann Roland Stauder ist überrascht, dass vonseiten von Forza Italia und auch Vertretern der SVP über ein neues Staatsbürgerschaftsrecht diskutiert wird.

Ein Gesetz zur leichteren Einbürgerung von Migranten sei absolut nicht hilfreich, im Gegenteil angesichts der aktuellen Situation ein erneuter Versuch einer „neuen Völkerwanderung“ Tür und Tor zu öffnen. „Ius soli“ wie auch „ius scholae“ hätten nachhaltig negative Auswirkungen für Südtirol mit seinem sensiblen Volksgruppenverhältnis, so Roland Stauder.

“Wurde ius soli bisher nur von Parteien forciert die sich von der eigenen Bevölkerung immer weiter entfernen und zu Migrantenpartein verkommen sind, wird mit ius scholae eine weiter Büchse der Padora von Forza Italia und Vertretern der SVP geöffnet. Die Verleihung einer Staatsbürgerschaft ist kein Integrationsinstrument, sondern der Abschluss eines durchlebten Integrationsprozesses. Vorab müssen Integration, das Einhalten der Regeln, die Akzeptanz der Werte und der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nachgewiesen werden, dann erst als krönender Abschluss könnte über eine Verleihung der Staatsbürgerschaft nachgedacht werden. Allerdings keinesfalls als Automatismus”, so Stauder. In einer, von einigen Parteien forcierten, erleichterten Einbürgerung sieht der Freiheitliche Obmann einen “erneuten Anreiz zur massenhaften und häufig auch illegalen Einwanderung”.

“Anreizsysteme die Einwanderung begünstigen, müssen überdacht und beendet werden, da es sich sehr häufig nur um Zuwanderung in unsere Sozialsysteme handelt und die Lasten dafür die Steuerzahler zu tragen haben. Auch erfahrene Einwanderungsländer haben längst erkannt, dass die Integration von neuen Einwanderern und die soziale Akzeptanz ihnen gegenüber nur dann aufrechterhalten werden kann, wenn sie eine streng selektive Einwanderungspolitik verfolgen. Wir Freiheitliche rufen einmal mehr dazu auf, die Außengrenzen endlich zu schützen und eine kontrollierte Asylpolitik zu betreiben die den wirklichen Kriegsflüchtlingen und politisch Verfolgten Schutz bietet. Ein erleichterter Zugang zur Staatsbürgerschaft ist in diesem Zusammenhang kein Hilfsmittel zur Integration, sondern schlichtweg die Kapitulation vor einer unkontrollierten Masseneinwanderung”, so die Freiheitlichen abschließend in einer Aussendung.

 

Bezirk: Bozen

Kommentare

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5 Kommentare auf "Die Freiheitlichen: Weder „Ius soli“ noch „ius scholae“ hilfreich"


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Universalgelehrter
1 Tag 4 h

Es ist eine seltsame Vorstellung, von jemandem die “Akzeptanz der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen” zu fordern, wenn diese Rahmenbedingungen rassistisch sind und das Mittelmeer zur tödlichsten Grenze der Welt machen.
Jemand, der diesen Horror überlebt hat, müsste ihn also für gut heißen um “als krönenden Abschluss” die Staatsbürgerschaft zu erhalten?
(Aber nicht als Automatismus, wir leben ja nicht in einem Rechtsstaat, wir denken eventuell darüber nach und verleihen sie dann aus Gnade)

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Universalgelehrter
1 Tag 2 h

ok, “postkolonial” wäre als Adjektiv treffender als “rassistisch” aber für wirklich komplett jenseitig halte ich, dass der Obmann einer Regierungspartei (die sich auch noch freiheitlich nennt) an Stelle von klaren gesetzlichen Regelungen eine Gutsherrenpolitik fordert. Vielleicht sollte man bei der nächsten Koalitionsklausur einmal das Demokratieverständnis dieser Partei überprüfen

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Universalgelehrter
1 Tag 1 h

“kontrollierte Asylpolitik betreiben die den wirklichen Kriegsflüchtlingen und politisch Verfolgten Schutz bietet”
Auch wenn die Freiheitlichen jetzt ausschließlich traumatisierte  Menschen aufnehmen wollen, möchte ich darauf hinwiesen, dass ohne unsere mehr oder weniger neuen Mitbürger die materielle Basis unserer Gesellschaft längst schon zusammengebrochen wäre.
“Wir brauchen Arbeitskräfte und es kommen Menschen” (Max Frisch) und wenn wir selbst auch nur einen Funken Würde haben, sollten wir sie als solche behandeln

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Universalgelehrter
1 Tag 4 h

Es stellt sich in jedem Fall die Frage, wie man eine Teilnahme aller an der Gesellschaft erreichen kann. Vielleicht wäre ein erster Schritt ein Wahlrecht auf Gemeindeebene unabhängig von der Staatsbürgerschaft

Oracle
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Kinig
2 h 45 Min

… da kann man in Südtirol lange darüber diskutieren und Pressemitteilungen verfassen. Entschieden wird dies (eventuell) sowieso in Rom ….. 

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