Von: mk
Bozen – Nun ist es fix: Die neue einheitliche Notrufnummer kommt und der Sanitätsbetrieb hat bei der Einrichtung dieses neuen Dienstes eine zentrale Rolle inne. Heute trudelte das diesbezügliche Schreiben vonseiten der Landesrätin für Gesundheit, Martha Stocker. und des Landesrates für Zivilschutz, Arnold Schuler, in der Direktion des Betriebes ein. Generaldirektor Thomas Schael informierte darüber in der monatlich stattfindenden Sitzung der Betriebsdirektion mit den Gewerkschaftsvertretern.
Der Sanitätsbetrieb wurde mit dem Schreiben beauftragt, das Planungskonzept für die Einführung der einheitlichen Notrufnummer 112 zu erstellen; dieses Konzept muss logistische und organisatorische Fragen genauso klären wie jene der Personaleinsatzplanung und –ausbildung. Die Landesregierung hat unterdessen zugesagt, zur Deckung des zusätzlichen Personalbedarfs eine Aufstockung um 15 Vollzeit-Mitarbeiter bis zur 5. Funktionsebene zu genehmigen. Die Einheitliche Notrufnummer dient in der Anfangszeit als „Eingangskanal“, der die einzelnen Anrufe auf die jeweiligen Einsatzkräfte verteilt. Der Bürger hat den Vorteil, nicht mehr im Voraus entscheiden zu müssen, welche Notrufnummer er wählt.
Digitalisierungs-Beschluss in trockenen Tüchern
Im Rahmen der Sitzung konnte Generaldirektor Thomas Schael auch den so genannten „Operativen ICT-Masterplan“ vorstellen. Dadurch hat der Betrieb erstmals eine mittelfristige Planung im EDV erarbeitet, die für den Dreijahreszeitraum die prioritären Projekte und Maßnahmen vorsieht. Der Plan legt für jede Aktivität die zu erwartenden Kosten und nötigen Ressourcen fest und erläutert, wer die Umsetzung schultern wird: die interne IT-Abteilung, die „Mischgesellschaft“ SAIM oder eine, über eine Vergabe zu ermittelnde, externe Firma. Möglich ist die IT-Offensive nur dank der Zusatzfinanzierung von Seiten der Südtiroler Landesregierung in der Höhe von rund 30 Millionen Euro. Die Umsetzung des EDV-Masterplanes verursacht zusätzliche Kosten in den Jahren 2018-2019 von zirka 20 Millionen Euro, die noch durch den Landeshaushalt finanziert werden müssen.
Standardkosten-Projekt
Hinsichtlich des Standardkosten-Projektes, landläufig als „Pasdera-Studie“ bezeichnet, stellte Generaldirektor Thomas Schael klar, dass er an größtmöglicher Transparenz interessiert sei. Aktuell liegt nur die Auswertung für 2013 vor; im Jahr 2014 wurde keine Ausarbeitung der „Rohdaten“ durchgeführt. Die Daten für 2015 werden derzeit validiert und in das System eingespeist, um in weiterer Folge ausgewertet zu werden. „Uns interessiert aber nicht der Vergleich einzelner Krankenhausabteilungen (Wer ist besser, wer ist schlechter!), sondern eine behandlungsbezogene Sichtweise und der Vergleich auf Systemebene: Wie gut ist der Sanitätsbetrieb im Vergleich zu vergleichbaren Sanitätsbetrieben und Regionen?“, erläuterte Generaldirektor Thomas Schael: „Wir müssen verstehen, wie effizient und effektiv wir beispielsweise in der Behandlung der Diabetespatienten im Vergleich zu anderen Betrieben sind.“
Diverse Themen
Eine Reihe von offenen Fragen (Anstellung der neuen Ärzte; Weiterbildungsfonds; Riskmanagement; …) wurden ebenfalls besprochen und teils den technischen Arbeitstischen zugewiesen.