Von: mk
Bozen – Rolle und Zukunft der Sonderautonomien standen heute im Zentrum eines Austauschs von Informationen und Einschätzungen zwischen Landtagspräsident Roberto Bizzo und den Senatoren Lodovico Sonego (Friaul), Silvio Lai (Sardinien) und Hans Berger (Südtirol). Nach einem Überblick über die Besonderheiten unserer Autonomie und dem Hinweis, wie diese ab 1972, unter anderem mit der Raumordnung und der Förderung des ländlichen Raums, ein gutes Zusammenspiel zwischen Landwirtschaft und Tourismus und damit den wirtschaftlichen Aufschwung ermöglichte, unterstrichen Bizzo und Berger auch auf die Bedeutung einer engen Bindung zwischen Bevölkerung und politischer Vertretung hin.
Sen. Sonego bedauerte die ständigen Angriffe, denen die Sonderautonomien sowohl durch Rom als auch durch andere Regionen ausgesetzt seien: „Die Sonderautonomien müssen sich als Bereicherung für den Staat darstellen, und eure Erfahrung, in Bozen wie in Rom, ist dabei sehr hilfreich.“ „Die Sonderautonomien gehören zu den Genen dieses Staates, sie sind 1948 entstanden, lange vor den anderen Regionen“, meinte Präsident Bizzo, „nun müssen sie sich als Lokomotive für die anderen Regionen anbieten und nicht als Gegenspieler, sie müssen zeigen, dass die Selbstverwaltung, wie es das Beispiel Deutschland zeigt, am ehesten zum Wohlstand führt.“ Berger und Bizzo gingen schließlich auch auf das Abkommen von Mailand und den Garantiepakt ein, der dem Land mehr Sicherheit bei der Haushaltsplanung gibt.
Weitere Themen des Gesprächs, die vor allem bei Sen. Lai auf besonderes Interesse stießen, waren der geschlossene Hof, der Schutz der kleinen Handelsbetriebe und die Gesundheitsversorgung in der Peripherie: Auch in Sardinien, berichtete er, habe man verschiedene Spitäler und Primariate zu einer Verwaltungseinheit zusammengelegt, um kleine Strukturen zu erhalten.