Von: mk
Bozen – Alle öffentlichen Investitionen in die Wasserstoffmobilität stoppen und ein Expertengremium zur Neuausrichtung der Wasserstoffstrategie einrichten – das fordert der Klima Club Südtirol (KCS).
Südtirols Wasserstoffstrategie sei mittlerweile mehrere Jahre alt und sollte dringend überarbeitet werden. Der KCS ist für Wasserstoff in Bereichen wie der saisonalen Energiespeicherung, der chemischen Produktion und der grünen Stahlerzeugung, jedoch gegen Wasserstoff bei Bussen, Zügen und im Schwerlastbereich. Industrien, wo es in Zukunft Wasserstoff benötigt, gebe es in Südtirol kaum.
Südtirol investiert mehrere Millionen Euro in Wasserstoffbussen und Wasserstofftankstellen. Mit demselben Betrag könnten heute schon vermehrt batterieelektrische Busse im innerstädtischen aber auch im Überland-Bereich finanziert werden, ist der KCS überzeugt. Insbesondere die elektrische Infrastruktur für die Beladung von Elektrobussen und Lkw würden einen raschen Ausbau benötigen. Eine konsequente Förderung der Elektromobilität könnte Südtirols Mobilität langfristig nachhaltig machen.
Der batterieelektrische Antrieb sei bis zu dreimal energieeffizienter und zudem günstiger als Wasserstoffmobilität und bereits millionenfach am Markt verfügbar. „Führende Lkw- und Bushersteller bekennen sich öffentlich dazu, dass der Wasserstoffantrieb lediglich eine Nischenlösung darstellt, während sich die Gegenwart und Zukunft eindeutig in Richtung batterieelektrischer Antrieb bewegen“, so der KCS. Südtirol, mit seiner hohen Stromverfügbarkeit, oft belasteten Luftqualität und idealen Geländetopographie, biete perfekte Voraussetzungen für batterieelektrische Busse als Schlüssel zu einem grünen öffentlichen Verkehr – insbesondere dort, wo leitungsgebundene Verkehrsmittel wie Züge oder Straßenbahnen nicht einsetzbar seien.
„Südtirol braucht keine Illusionen, sondern kluge und nachhaltige Entscheidungen.“ Der Klima Club fordert die Verantwortlichen auf, umzusteuern und den Weg für eine saubere und zukunftssichere Mobilität zu ebnen.
Fakten statt Fake News in der Klimakrise, dafür setzt sich der Klima Club Südtirol in einem neuen Projekt ein: Die neue Serie “Short Facts” Der Klima Club Südtirol wird ab jetzt (mit Unterstützung der Stiftung Sparkasse) über die wichtigsten Themen zur Energiewende, Heizungswende, Verkehrswende und zur Klimakrise in den “Short Facts” auf seiner Homepage behandeln. In der ersten Ausgabe geht es um die Diskussion rund um das Thema Wasserstoff. Dort findet man einen Überblick zu den einzelnen Themen, die wichtigsten Fakten mit Südtirol Bezug und Podcasts, Medienberichte und Interviews von verschiedenen Medien. Diese Short Facts sind ein praktisches Nachschlagewerk, um komplexe Themen zu beleuchten.
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