Von: mk
Bozen/Wien – Die Veranstaltung der Südtiroler Landesregierung zur 70. Wiederkehr des Pariser Vertrages hat in Österreich für Verstimmungen gesorgt. Mit Außenminister Sebastian Kurz war zwar ein hoher Vertreter der Österreichischen Bundesregierung anwesend, gleichzeitig fiel jedoch die Abwesenheit des Tiroler Landeshauptmannes Günther Platter und der Vertreter des Südtirol-Unterausschusses im Österreichischen Parlament auf.
Mehrere Südtirol-Sprecher im Wiener Parlament haben nun bei Landeshauptmann Arno Kompatscher in einem Brief nachgefragt, warum sie nicht eingeladen wurden.
Kritik kommt aber auch aus Südtirol. „Wenn man bedenkt, dass der Südtiroler Landtag fast gleichzeitig Österreich um die Hilfe bei der Erhaltung von Studienplätzen für Südtiroler Medizinstudenten ersucht hat, kann man die Verwunderung und Enttäuschung Österreichischer Politiker verstehen. Es entsteht wieder einmal der Eindruck, dass die Schutzmacht nur bei Gefahr in Verzug wichtig ist“, erklärt der freiheitliche Landtagsabgeordnete Pius Leitner. Er hat zu dem Thema eine Landtagsanfrage eingereicht.
Der Brief der Betroffenen selbst ist kurz: Als Gremium im österreichischen Parlament bemühe man sich laufend und umfassend, die Interessen und Wünsche von Südtirol zu vertreten, erklären die Unterzeichner. Es gebe laufenden und intensiven politischen Austausch, zu aktuellen und wichtigen Themen.
„Mit Verwunderung und Enttäuschung mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass wir zur Festveranstaltung 70 Jahre Gruber-De-Gasperi-Abkommen nicht eingeladen waren.“ Dabei sei das Gruber-Degasperi-Abkommen „doch ein Vertrag zwischen Italien und Österreich“ gewesen. „Es sei uns daher erlaubt, von Ihnen, Herrn Landeshauptmann, eine Aufklärung über die Gründe unserer Nichteinladung zu erfragen“, schreiben die österreichischen Nationalratsabgeordneten Hermann Gahr, Werner Neubaur, Hermann Krist und Georg Willi vom Südtirol-Unterausschuss.