Von: mk
Truden – Die Gemeinde Truden hat das EU-Förderprojekt “Gemeinde 4.0 – Digitalisierungsmaßnahmen in der Gemeinde Truden im Naturpark” erfolgreich abgeschlossen und präsentierte in der vergangenen Ratssitzung stolz die Ergebnisse.
Mehr als 90.000 Seiten analoger Bauakte sowie Pläne aller Art hatten die Beschäftigten der Sozialgenossenschaft Kairos in detailreicher Kleinarbeit eingescannt und dem Baumt der Gemeinde und damit auch den Bürgerinnen und Bürgern von Truden digital verfügbar gemacht.
Zudem wurde das gesamte Gemeindegebiet von Truden mittels Punktwolken in digitalen 3D-Modellen erfasst. Über mehrere Wochen überflogen Drohnen die Kleingemeinde und marschierten Techniker mit handlichen GPS-Geräten durch die engen Gassen, um das Gemeindegebiet mittels georeferenzierter Daten zu vermessen. Hunderte Millionen Punkte hatte das Unternehmen Photogram aus Vahrn erfasst, die Datenmenge von 3,8 Terrabyte in digitale 3D-Modelle verarbeitet und in eine webbasierte Cloud-Lösung eingespielt. Der Ortskern von Truden wurde in acht Zonen aufgeteilt und Zone für Zone vermessen.
Das Ergebnis ist ein detailliertes und präzises Abbild der Gemeinde, das jederzeit und ortsunabhängig von Technikern, Bauherren und politischen Entscheidungsträgern abgerufen werden kann.
Die Vorteile dieser innovativen Pilotmaßnahme sind vielfältig und haben bereits Einzug in die Gemeindestube gehalten. Die 3D-Modelle ermöglichen Planung und Simulation neuer Bauvorhaben auf eine effektive Art und Weise, was Zeit und Geld spart und die Richtigkeit und Verlässlichkeit der Planung erhöht. Die Simulationen sind durch die 3D-Modelle präziser, wodurch das Risiko von Fehlern minimiert wird. Die Planungen können einfacher an den tatsächlichen Gegebenheiten ausgerichtet und Bauvorhaben schneller und effektiver umgesetzt werden.
Das vorgestellte Pilotprojekt ist erst der Anfang und der Gemeinderat von Truden hat sich an einer zukünftigen Integration von Infrastrukturdaten interessiert gezeigt. Das Erheben und Einspielen von wichtigen Informationen wie Wasserleitungen und Kanalsystemen, Elektro- und Breitbandleitungen und anderer nützlicher Daten wird das Bild vervollständigen. Langwieriges Suchen von Leitungen, unbeabsichtigte Beschädigungen bei Bau- und Grabungsarbeiten gehören dann der Vergangenheit an. Zudem werden wichtige Informationen bereitgestellt, die für effektive Entscheidungen im Katastrophenfall hilfreich sein können.
Bürgermeister Michael Epp und sein Team sind sich darüber einig, dass die Umsetzung dieser innovativen Maßnahmen ohne die knapp 200.000 Euro aus dem europäischen Fördertopf EFRE wohl noch länger nicht gelungen wäre. Der erfolgreiche Projektabschluss beweist jedoch, dass es mit finanzieller Unterstützung und viel Engagement aller Beteiligten auch kleinen Gemeinden möglich ist, ihre Verwaltung modern und digital zu gestalten und sie den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger anzupassen.