Von: mk
Bozen – Um die Dolomitenpässe nachhaltig erreichbar machen, bündeln Südtirol, Trient und die Gemeinden ihre Kräfte. Nun gibt es dafür eine Arbeitsgruppe.
Mit einem nachhaltigen Zugang zum Weltnaturerbe Dolomiten, der für Anrainer ebenso wie die Wirtschaftstreibenden als auch für die Urlaubsgäste annehmbar ist, damit hatte sich bereits in den vergangenen Monaten eine informelle länder- und gemeindenübergreifende Arbeitsgruppe befasst und nach Lösungen gesucht. Nun soll die Arbeitsgruppe konkret eingesetzt werden, und zwar über ein Einvernehmen, das die Landesregierung am 25. Oktober auf Antrag von Umweltlandesrat Richard Theiner und Mobilitätslandesrat Florian Mussner genehmigt hat. Unterschrieben wird das Einvernehmen dann von den Landesräten Theiner und Mussner sowie deren Trentiner Amtskollgen Mauro Gilmozzi, den Bürgermeistern Roland Demetz (Wolkenstein) und Silvano Parmesani (Canazei) sowie von den Vertretern der der Generalgemeinde Fassa und des Tourismusverbands des Fassatals sowie von den Tourismusverbänden Gröden und Alta Badia.
Aufgabe der Arbeitsgruppe wird es unter anderem sein, die „Greendays“, an denen im Sommer 2017 am Sellajoch, als Pilotprojekt, zu bestimmten Zeiten, etwa an einem fixen Wochentag, die Passstraße nur für Radfahrer und Fußgänger offen ist, zu koordineren und zu kommunizieren. Außerdem soll die Arbeitsgruppe verschiedene andere Maßnahmen in punkto nachhaltige Mobilität, wie etwa den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, das Nutzen von Elektrofahrzeugen und Fahrrädern aufeinander abstimmen, Eingriffe an den Infraststrukturen mitplanen und den Verkehrsfluss überwachen.
Bisher hat die informelle Arbeitsgruppe vor allem die Verkehrsflüsse auf den Dolomitenpässen analysiert. Grundlage dafür bildete eine umfangreiche Datenerhebung mit der die Stiftung Dolomiten Unesco die Europäische Akademie Eurac beauftragt hatte und nach der vom 5. bis 31. August 2016 rund 25.000 Fahrzeuge auf den Pässen rund um den Sellastock unterwegs waren.
„Die Greendays werden die ersten wichtigen Aktionen zur Aufwertung der Pässe und für sanfte Mobilität im sensiblen Berggebiet der Dolomiten im kommenden Jahr sein“, berichtet Umweltlandesrat Theiner.
„Vor allem sollen noch mehr öffentliche Verkehrsmittel angeboten werden, und zwar mit möglichst hoher Frequenz sowie die Seilbahnen und Lifte als umweltfreundlichste Transportmittel noch mehr genutzt werden“, betont Mobilitätslandesrat Mussner. Noch genauer zwischen den den Provinzen abgestimmt werden sollen auch die Fahrpläne des öffentlichen Personennahverkehrs.
Wie Landesrat Theiner ankündigt, werde das Abkommen für die Arbeitsgruppe, die den Dialog verschiedenster Interessensvertreter vorsieht, in Kürze unterzeichnet. Neben den Vertretern der Länder und Gemeinden seien nun für Südtirol auch die Tourismusorganisationen von Gröden und des Gadertals, der Hoteliers- und Gastwirteverband sowie die Organisation Dolomiti Superski und die Stiftung Dolomiten Unesco in der Arbeitsgruppe vertreten, so Theiner.