Von: mk
Ahornach – Der Südtiroler Extrembergsteiger Hans Kammerlander betrachtet die von der österreichischen Regierung geplante Einführung einer Doppelstaatsbürgerschaft für deutsch- und ladinischsprachige Südtiroler als “Geste der Gerechtigkeit”. Darauf würden die Südtiroler schon lange warten, so Kammerlander nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur AGI vom Mittwoch.
Anders als sein Bergsteiger-Kollege Reinhold Messner ist Kammerlander nicht der Ansicht, dass der Doppelpass zu einer Spaltung in Südtirol führen könnte. “Niemand ist gezwungen, den Doppelpass zu beantragen. Sobald es die Gelegenheit dazu geben wird, werde ich ihn als Erster beantragen”, so Kammerlander.
Der Extrembergsteiger, der als Erster auf Skiern vom Mount Everest abfuhr, zählt zu den Anhängern der separatistischen Südtiroler Oppositionspartei Süd-Tiroler Freiheit. Der bekannteste Südtiroler Alpinist Messner hatte sich in der Vergangenheit dagegen wiederholt gegen die Einführung einer Doppelstaatsbürgerschaft ausgesprochen und vor neuen Spannungen zwischen den drei Sprachgruppen in Südtirol gewarnt. Wenn, dann sollten auch die Trentiner den Doppelpass erhalten, forderte Messner.
Der Doppelpass ist ein Wahlkampfthema vor der Südtiroler Landtagswahl am 21. Oktober. 14 Listen bemühen sich um die Gunst der Wähler – dieselbe Anzahl wie beim letzten Urnengang im Jahr 2013. Insgesamt 420 Kandidaten stellen sich der Wahl.