Von: mk
Bozen/Wien/Rom – Die jüngsten Aktivitäten zur Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler haben auf diplomatischer Ebene für Verstimmungen zwischen Österreich und Italien gesorgt. Dies berichtete Tiroler Tageszeitung am Freitag. Der italienische Botschafter hat in Wien gegen die jüngsten Initiativen für den Doppelpass protestiert. Wie gut, dass das Treffen von Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit seinem italienischen Amtskollegen Sergio Mattarella am 23. November in Südtirol immer näher rückt. Die Begegnung der Staatsoberhäupter soll auch der Entspannung dienen.
Offizieller Anlass ist 50. Jahrestag der Verabschiedung des Südtirol-Pakets durch die Südtiroler Volkspartei, doch die Initiativen zur Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler werden von Rom bekanntlich heftig kritisiert.
ÖVP und FPÖ hatten zuletzt für einen Entschließungsantrag gestimmt, der ein Gesetz für den Doppel-Pass ermöglichen soll. Zugleich schrieb eine Südtiroler Initiative, der 15 SVP-Abgeordnete mit Obmann Philipp Achammer an der Spitze angehören, einen Brief an das österreichische Außen- und Innenministerium.
Nun hat Italiens Botschafter Sergio Barbanti den Unmut Roms gegenüber der Bundesregierung in Wien verdeutlicht.
Die Beziehungen zwischen Italien und Österreich sind an sich gut. Trotzdem sollen beim Präsidententreffen nun die Wogen geglättet werden. Offenbar ist eine gemeinsame Erklärung zu Südtirol geplant.
Gleichzeitig kritisierten die Landeshauptmänner der Euregio die „Sondermül“-Verhüllung des Grenzsteins am Brenner – einer Aktion der Süd-Tiroler Freiheit – und erteilten Nationalismen eine Abfuhr.