Von: mk
Bozen – Darüber, dass Österreich das Thema der doppelten Staatsbürgerschaft für die Südtiroler bis zu den Landtagswahlen auf Eis legt, hat die Tiroler Tageszeitung berichtet. Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, behauptet nun, dass es sich um eine Falschmeldung handle.
„Beim interministeriellen Treffen in Wien wurde deutlich zum Ausdruck gebracht, dass der politische Wille nach einer Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft für die Südtiroler besteht und dass nun die rechtlichen Überprüfungen zur Umsetzung durchgeführt werden“, erklärt Knoll.
Es sei daher gut, dass auch die Südtiroler Landesregierung umgehend klargestellt hat, dass es keine Intervention Südtirols gegeben habe, um die Umsetzung der doppelten Staatsbürgerschaft bis nach den Landtagswahlen auszusetzen, verlangt die Bewegung. „Eine solche Forderung wäre auch absurd, da ohnehin alle deutschsprachigen Parteien für die doppelte Staatsbürgerschaft sind. Es wäre zudem äußerst vermessen, so etwas von Österreich zu fordern, da die österreichische Regierung wohl Besseres zu tun hat, als auf die wahltaktischen Überlegungen von Einzelparteien in Südtirol Rücksicht zu nehmen“, glaubt Knoll.
Die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft für die Südtiroler sei ein minderheitenpolitischer Meilenstein von europäischer Tragweite und dürfe nicht von Wahlterminen abhängig gemacht werden.
„Wir vertrauen der österreichischen Bundesregierung, die das Anliegen der doppelten Staatsbürgerschaft für die Südtiroler im Koalitionsabkommen verankert hat und dies auch umsetzen wird“, erklärt Knoll abschließend.