Von: mk
Brüssel – Die EU-Kommission hat mit Biontech und Pfizer einen Vertrag über einen vielversprechenden Impfstoff ausgehandelt. Südtirols EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann (SVP) begrüßt das gemeinsame Vorgehen der EU-Staaten. Es ermöglicht allen Mitgliedern den gleichzeitigen Zugang zum neuen Impfstoff. So gebe es keine EU-interne Konkurrenz, die Kosten seien niedriger und alle Risikogruppen würden gleich behandelt, sagt der SVP-Parlamentarier. Insgesamt habe die EU eine Milliarde Euro in die Corona-Forschung investiert, davon seien allein 350 Millionen Euro zur Entwicklung von Corona-Impfstoffen zur Verfügung gestellt worden. Diese Finanzmittel seien gut investiert.
Die Impfung kommt. Seit Monaten verhandelte die EU-Kommission mit Biontech und Pfizer. Heute billigte die EU-Kommission formal den Rahmenvertrag mit den beiden Firmen. Die Unternehmen haben am Montag bekanntgegeben, dass ihr Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor Covid-19 bietet. Bis zu 300 Millionen Dosen des Impfstoffs hat sich die EU-Kommission gesichert.
Künftige COVID19-Impfstoffe sollen in den Mitgliedsländern nach Bevölkerungszahl verteilt werden. Einen großen Vorteil in diesem gemeinsamen Vorgehen der EU sieht Südtirols EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann darin, dass der sicherste und effizienteste Weg begangen worden sei, um Impfstoffe zu erhalten. Es habe nur einen Ansprechpartner gegeben: „Das hat den Verhandlungsprozess enorm vereinfacht“, unterstreicht Herbert Dorfmann. Die Kosten für alle Beteiligten konnten verringert werden. Wichtig sei auch der soziale Vorteil, unterstreicht Herbert Dorfmann: „Beim Ankauf des Impfstoffs wird es keine Konkurrenz zwischen den EU-Mitgliedsstaaten geben.“ Die EU-Verträge sehen den Erwerb und die Verteilung auch für Mitgliedsländer der mittleren und unteren Einkommensgruppe vor.
„An diesem Beispiel kann man wieder einmal erkennen, wie wertvoll und wirksam ein gesamteuropäisches Vorgehen sein kann und welche Ergebnisse möglich sind, wenn alle Mitgliedsstaaten an einem Strang ziehen. Daran kann man auch erkennen, was bereits im vergangenen Frühling möglich gewesen wäre, wenn wir bereits damals ein gemeinsames und abgestimmtes Vorgehen bei der Beschaffung von Schutzausrüstung an den Tag gelegt hätten. Dann hätten wir uns viel Unheil erspart“, betont Herbert Dorfmann.
Für die Bevölkerung sei es zum gegebenen Zeitpunkt wichtig, dass sie einen einfachen Zugang zur Impfung hat, betont Herbert Dorfmann. Zunächst werde sich die Impfstrategie darauf konzentrieren, die Zahl an Todesfällen zu verringern und die Grundversorgung zu entlasten. Demnach gehören Beschäftigte im Gesundheitswesen, ältere und gesundheitlich gefährdete Menschen zu den Erstgeimpften. Wichtig sei eine klare Kommunikation über Nutzen, Risiken und Bedeutung der Impfung, sagt der EU-Parlamentarier.
Die EU-Kommission hat mit drei weiteren Impfstoffherstellern ähnliche Rahmenverträge geschlossen: mit Johnson&Johnson, AstraZeneca und Sanofi-GSK. Auch sie haben aussichtsreiche Impfstoff-Kandidaten am Start. Noch aber hat kein Hersteller eine Zulassung für den europäischen Markt. Diese muss bei der Arzneimittelagentur EMA beantragt werden, sobald ausreichende Daten aus klinischen Tests vorliegen. Wann es mit der Impfung soweit ist, ist noch offen.