Von: APA/dpa/Reuters/ANSA
Palästinensische Terroristen im Gazastreifen werden noch diese Woche die Zivilistin Arbel Yehud, den Soldaten Agam Berger und eine weitere Geisel freilassen. Dies gab der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu in der Nacht auf Montag auf X bekannt. Im Gegenzug werde Israel Palästinensern ab Montag die Einreise in den nördlichen Gazastreifen gestatten. Der Austausch war zuvor bereits von palästinensischer Seite bekanntgegeben worden.
Wie das Außenministerium des Vermittlerstaats Katar mitteilte, sollen die drei bis Freitag freigelassen werden. Aus dem Büro Netanyahus hieß es, sie werden am Donnerstag in Freiheit kommen. Die israelisch-deutsche Zivilistin befindet sich nach palästinensischen Angaben in der Hand der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Jihad.
Israel erhielt Liste mit Informationen zu verbliebenen Geiseln
Ein Sprecher des Islamischen Jihad sagte am Sonntag gegenüber Reuters, die Frau werde für 30 palästinensische Häftlinge freigelassen. Drei weitere Geiseln sollen am Samstag freigelassen werden. Israel erhielt nach eigenen Angaben von der Hamas außerdem wie gefordert ein Dokument mit Auskünften darüber, welche der verbleibenden israelischen Geiseln, die in der ersten Phase der Waffenruhe-Vereinbarung freigelassen werden sollen, noch am Leben sind. Das Abkommen sieht vor, dass in der ersten Phase innerhalb von sechs Wochen 33 Geiseln im Austausch für 1.904 palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Alle anderen Geiseln sollen später freikommen. Bisher wurden sieben freigelassen. Laut Diplomatenkreisen steht auch der österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger Tal Shoham auf der Liste der ersten 33 Geiseln, die freigelassen werden sollen.
Freilassung von Zivilistin Bedingung für Rückkehr von Vertriebenen
Israel hatte die Freilassung der Zivilistin Yehud zur Bedingung für die Rückkehr vertriebener Palästinenser in den Norden des Gazastreifens gemacht. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari hatte der Hamas vorgeworfen, mit der Freilassung von vier Soldatinnen am Samstag gegen das vereinbarte Waffenruhe-Abkommen zu verstoßen, das vorsehe, zuerst Zivilistinnen freizulassen.
Als Konsequenz aus der nicht erfolgten Freilassung von Yehud zog sich die israelische Armee vorerst nicht vom sogenannten Netzarim-Korridor zurück, einer sieben Kilometer langen Verbindung in der Mitte des Gazastreifens, die den Norden vom Süden des Palästinensergebiets trennt. In der Folge konnten laut Hamas-Regierung zehntausende Vertriebene nicht in ihre Heimatorte im Norden des Gazastreifens zurückkehren.
Am Samstag hatte die Hamas im Rahmen des Waffenruheabkommens mit Israel vier weitere Geiseln freigelassen. Die Soldatinnen Daniella Gilboa, Karina Ariev, Liri Albag und Naama Levy wurden vom Roten Kreuz aus dem Gazastreifen herausgebracht und an die israelische Armee übergeben. Am vergangenen Sonntag waren bereits drei israelische Frauen freigelassen worden.
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