Von: mk
Bozen – Die Caritas Diözese Bozen-Brixen, der Dachverband für Soziales und Gesundheit, der KVW -Katholischer Verband der Werktätigen, La Strada – Der Weg, die Lebenshilfe, die Sozialgenossenschaft EOS, das Südtiroler Kinderdorf, die Familienberatungsstelle fabe, die Vereinigung Hands und der Verein Volontarius bilden die Gruppe “Südtirol sozial – Alto Adige sociale”. Vertreterinnen und Vertreter der Gruppe haben sich jetzt mit Landesrätin Magdalena Amhof und dem Ressortdirektor Günther Burger getroffen. Dabei ging es um die Liquiditätsprobleme, die sich aufgrund von verspäteten Auszahlungen aus den EU-Fördertöpfen ergeben, sowie um die Inflationsanpassung und die Lohnerhöhungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den gemeinnützigen Organisationen.
Die zehn Organisationen, die sich vor etwa einem Jahr zum Netzwerk „Südtirol Sozial“ zusammengeschlossen haben, führen viele Dienste im Auftrag der öffentlichen Hand und beschäftigen rund 1.500 Mitarbeiter. Während jedoch die Mitarbeitenden der öffentlichen Hand im Jahre 2023 einen Inflationsausgleich erhalten haben, konnte dieser den Angestellten in den privaten Diensten nicht ausbezahlt werden, da die dafür erforderlichen Mittel fehlten.
Dieser fehlende Inflationsausgleich benachteilige die Mitarbeitenden der privaten Organisationen und berge das Risiko der Demotivation, da sich die Menschen für die gleiche Arbeit auch den gleichen Lohn erwarten, hieß es bei dem Treffen. Die Vertreter der Gruppe Südtirol Sozial äußerten daher den Wunsch, dass die Landesregierung die Organisationen durch finanzielle Zuwendungen in die Lage versetzt, ebenfalls vergleichbare Lohnanpassungen zu gewähren. Zu diesem Zweck sei das aktuelle Finanzierungssystem (Auftragswesen, Beitragswesen, Tagessätze u.a.) zu überprüfen und bedarfsgerecht zu ergänzen. Sollten im Laufe des Jahres Lohnerhöhungen für die Mitarbeitenden der öffentlichen Körperschaften gewährt werden, sei es im Sinne der Gleichbehandlung zudem erforderlich, dass diese Loherhöhungen auch in den gemeinnützigen Organisationen des Dritten Sektors gewährt werden können.
Ein zweiter wichtiger Punkt des Gesprächs betraf die Zusammenarbeit bei der Gestaltung von Projekten des Europäischen Sozialfonds. Hier haben die Vertreter der Organisationen ihre Zusammenarbeit schon in der Planungsphase der Projekte angeboten, um die Umsetzung der Vorhaben auf die realen Bedürfnisse und Erfordernisse der Zielgruppen effektiver abzustimmen. Zudem wurden die Landesrätin und der Ressortdirektor gebeten, die Auszahlungsmodalitäten der ESF-Beiträge zu verbessern. Die Organisationen erhalten vielfach erst zwei Jahre nach dem Projektabschluss die zugesagten finanziellen Mittel, was eine große Belastung für die Liquidität darstellt und hohe Zinsbelastungen durch notwendige Bankkredite zur Folge hat.