Von: mk
Bozen – Die neuesten Zahlen zum Drogenkonsum in Südtirol zeigen, dass der Missbrauch von Suchtmitteln steigt. Besonders junge Menschen sind betroffen, wobei Cannabinoide und Kokain weiterhin die meistverwendeten Substanzen sind. Myriam Atz Tammerle, Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, fordert eine verstärkte Aufklärung, um diesem Trend entgegenzuwirken. „Die steigenden Zahlen sind ein deutliches Warnsignal. Wir müssen die Menschen, besonders die Jugendlichen besser über die Gefahren aufklären, um ihnen den Weg in die Abhängigkeit zu ersparen.“ Zudem fordert sie mehr Unterstützung für Suchtkranke.
Laut Antwort auf eine Landtagsanfrage der Süd-Tiroler Freiheit waren im Jahr 2023 insgesamt 2.188 Personen in Südtirol wegen Drogenmissbrauchs in Behandlung. Im Vergleich zu 2019 bedeutet dies einen Anstieg von mehr als 50 Prozent.
Anlässlich der steigenden Zahlen fordert Atz Tammerle ein Umdenken in der Drogenpolitik: „Die steigenden Zahlen sind ein klares Warnsignal. Wir müssen uns fragen, warum immer mehr Menschen den Weg in die Sucht einschlagen. Die wirtschaftliche und soziale Politik der letzten Jahrzehnte hat viele in härtere Lebensumstände gedrängt. Viele versuchen einen emotionalen oder psychischen Mangel durch Drogen zu kompensieren.“
Cannabinoide und Kokain sind weiterhin die meistkonsumierten Substanzen. „Diese Drogen sind sehr gefährlich, da besonders die psychische Abhängigkeit oft unterschätzt wird. Bei synthetischen Drogen ist die Gefahr von Überdosierung und körperlichen Schäden besonders hoch. Nicht außer Acht gelassen werden dürfen die Streckmittel, die Drogen beigemengt werden und zusätzlich zu schädlichen Nebenwirkungen führen“, warnt Atz Tammerle.
Männer stellen laut gelieferten Zahlen weiterhin die Mehrheit der Drogenkonsumenten, wobei die Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen am stärksten betroffen ist. Diese Entwicklung verdeutlicht die Dringlichkeit, besonders auf junge Menschen einzugehen.
Atz Tammerle fordert gezielte Unterstützung für Suchtkranke, die oft in prekären sozialen und finanziellen Situationen stecken. „Viele Abhängige haben kein stabiles Umfeld oder schlafen bei Freunden auf dem Sofa. Es ist dringend notwendig, Strukturen zu schaffen, in denen sie während der Wartezeit auf einen Therapieplatz sicher untergebracht und betreut werden können“, betont Atz Tammerle.
Handlungsbedarf sieht die Abgeordnete auch auf struktureller Ebene. „Vor mehreren Jahren verfügte Südtirol noch über ein eigenes Rehabilitationszentrum für Drogenabhängige, welches jedoch aufgrund fehlender Voraussetzungen geschlossen wurde. Angesichts der steigenden Zahlen ist es an der Zeit, eine solche Einrichtung wieder zu schaffen.“ Ein lokales Netzwerk aus Therapie, Prävention und Rehabilitation müsse langfristige Perspektiven bieten.
Die Süd-Tiroler Freiheit fordert zudem verstärkte Aufklärungsarbeit an Schulen, um die Risiken des Drogenkonsums realistisch darzustellen. „Nur durch gezielte Prävention und ursächliche Problembehandlung können wir dieses Problem langfristig in den Griff bekommen“, schließt Atz Tammerle.
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13 Kommentare auf "Drogenkonsum in Südtirol nimmt stetig zu"
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Wen wundert das… niemand mehr, wenn man sich die ganze Lage ansieht…
blöder Kommentar!
unzufriede Leute hat das Land !
Homelander Ich glaube nicht dass aus Aussichtslosigkeit konsumiert wird.
@binta Unzufrieden Denen es zu gut geht Es gibt aber auch Menschen Deren Situation Sich zuspitzt weil Sie keine Wohnung bezahlen können, die Bürokratie nicht mehr schaffen,und mürbe gemacht werden indem man immer mehr verlangt… All das ist aber nicht der Grund für den Konsum. Meine Meinung!
@binta Die Leut san la sofl unzifriedn, weils ihnan zi guit get!
@Binta “schönes Land, böse Leut’ ” wird teilweise immer realer
Vertraue niemals einer Statistik die du nicht selbst gefälscht hast. Dass mehr Menschen in Behandlung sind bedeuter nicht zwangsläufug, dass mehr Menschen Drogen nehmen. Als Optimist könnte man auch schließen, dass mehr Abhängige Hilfe suchen. Als Realist bitte ich die Journalisten selbst zu recherchieren und effektive Daten über den Drogenkonsum zu finden und zu publizieren.
Und ba do meistverbreitesten Droge ALKOHOL werd no bärig Webung gimocht! Sollnse sebbm obbo als ersts unhebm Maßnahmen zu ergreifen!!!
12-15 Jährigen muss man heutzutage nicht mehr vor Augen halten was Drogen aus Menschen machten. Sie wissen es! Prävention wird in Zeiten des Internets hoffnungslos überschätzt.
Ein Irrglaube anzunehmen, dass Drogensüchtige Schlage stehen für Therapien. Die meisten wollen gar keine.
Was da ist muß konsumiert werden. Wenn der Nachschub unterbunden wird, was nicht passiert, wird der Konsum nicht so einfach durch die steigenden Preise. Die Aufklärung ist hier schon wichtig, aber der Ansatz müßte ein anderer sein. Warum kommen soviele Dorgen ungehindert nach Südtirol?
@Montegiovi
Warum kommen so viele Drogen nach D, A, CH, USA…?
Weil´s viele Abnehmer gibt, die sich aus Langeweile, Spaß, Frust, Verzweiflung… zudröhnen.
Ungehindert ?
Carabinieri, Polizei, Zoll sind doch ständig auf der Jagd.
Grenzen dichtmachen ?
Dann wird der Stoff über Schleichpfade, durch Tunnel, per Drohnen… reingeschmuggelt.
Endlich nimmt die Jugend das Leben selbst in die Hand. Drogen sind eben nur eine alternative Form der Stressbewältigung. Vielleicht eher eine innovative Lebensführung als ein Problem.