Von: luk
Bozen/Brenner – Wartet man einmal nicht auf Rom, so wartet man eben auf Tirol. Dabei wäre aufgrund der zusätzlichen Verkehrsbelastungen durch die anstehende Sanierung der Luegbrücke in Nordtirol dringend Handeln notwendig. Das schreibt der Wipptaler Landtagsabgeordnete Peter Faistnauer. “Die Luegbrücke und mit ihr das gesamte Konzept der Brennerautobahn und des Alpentransits auf Straße sind in jeder Hinsicht veraltet. Der Abgeordnete der Landtagsfraktion Perspektiven Für Südtirol Peter Faistnauer brachte das Thema des drohenden Verkehrs-Gaus sowie Vorschläge für Veränderungen wie Verkehrsdosierung und Abfahrverbot im November im Landtag zur Diskussion.”
“Die Luegbrücke auf der A13 in Nordtirol muss einer Grundsanierung unterzogen werden. Dabei ist dieses bei Weitem nicht das einzige, wohl aber das dringlichste Problem des alpenquerenden Verkehrs.” Seit Monaten schon lenkt der Abgeordnete aus dem Wipptal Peter Faistnauer immer wieder die Aufmerksamkeit des Landtages auf diese Thematik. “Wurde das Bauvorhaben Luegbrücke im März von Landesrat Daniel Alfreider noch als rein innerösterreichische Infrastruktur-Angelegenheit abgetan, so beschränkt sich die Landesregierung jetzt darauf, auf das am 13.12.2022 anstehende Treffen der Abgeordneten des Südtiroler und des Tiroler Landtages zu verweisen. Bis dahin wolle man abwarten”, so Faistnauer.
“Indessen kommt aus den Reihen der Opposition Rückhalt für die Forderungen und Aufrufe an die Mehrheit, diese mitzutragen, um ein wichtiges Zeichen zu setzen. Denn diverse Vorschläge betreffen Aspekte zu Interventionen in Rom oder Modellstudien für Südtirol und würden die Gespräche mit Tirol nicht weiter tangieren. Vor allem entsprechen viele Forderungen allgemeinem Konsens, auch seitens der Mehrheit. Doch laut Mobilitäts-Landesrat Daniel Alfreider wird vielen der genannten Forderungen bereits entsprochen”, so der Abgeorndete.
“Bislang wurden allerdings noch keine Modellstudien zu den anstehenden Verkehrsproblematiken veröffentlicht oder den betroffenen Gemeinden vorgestellt. Endlose Staus, über Jahre nur einspurig über den Brenner – das droht, wenn die vollständige Sanierung der Brücke ansteht. Laut EU-Rechtsexperte Walter Obwexer wären Verkehrsdosierungen bei Lkw und Pkw möglich, bei Nachweis, dass nicht mehr Fahrzeuge durchgehen. Der Zeitpunkt wäre günstig, die Möglichkeit der Alpentransitbörse (ATB) neu zu bewerten. Umso alarmierender aber ist es, wenn die neue Luegbrücke von zwei- auf dreispurig verbreitert werden soll und auch die Brennerautobahn AG Kapazitäts-Erhöhungen vorsieht wie die dynamische dritte Fahrspur für den Abschnitt Verona-Bozen. Dies läuft diametral gegen die EU Ziele, bis 2050 die Hälfte der internationalen Transporte und ein Großteil der Personentransporte auf die Schiene zu verlegen. Heute fährt nur ein Rola-Paar, wo Anfang der 2000-er Jahre täglich mehr als zehn Güterzugpaare über den Brenner verkehrten. Das würde über vierhundert Lkw weniger pro Tag bedeuten. Bestrebungen, die massive Belastung breiter zu verteilen, sind zu kurz gefasst. Die Landesregierung ist aufgefordert, jetzt aktiv tätig zu werden und nicht weiter zuzuwarten“, so der Abgeordnete Peter Faistnauer.