Von: mk
St. Christina – Die Grünen kritisieren die Liftlobby in „Gröden“, die den Bau einer Verbindung zwischen Monte Pana und Saltria weiter vorantreibt.
„Die Laune einiger weniger privater Unternehmer hält schon seit Jahren an. Nach wie vor werden private Interessen über den Umweltschutz, aber auch und vor allem über den Willen eines großen Teils der Bevölkerung gestellt, die Plans de Cunfin zu bewahren und vor Spekulation zu schützen. Diese Diskussion spaltet gerade das Tal“, sagt Elide Mussner, Co-Sprecherin der Südtiroler Grünen und gebürtige Grödnerin.
Zwei Gemeinden seien entschieden gegen ein Verbindungsprojekt: St. Ulrich und Wolkenstein. In den Plans de Cunfin liegen die Trinkwasserquellen der Gemeinde St. Ulrich, die angesichts der Klimaerwärmung und der auch in Südtirol immer prekärer werdenden Wasserverfügbarkeit mehr denn je geschützt werden müssten. Für Wolkenstein wiederum würde eine Verbindung zwischen Saltria und Monte Pana einen zusätzlichen Zustrom von Skifahrern von der Seiser Alm zu den Pisten der Sellaronda bedeuten.
Bringt die Busverbindung heute rund 600 Personen pro Tag, wären es mit einer neuen Bahn bis zu 1.200 pro Stunde. Nicht zu unterschätzen sei auch die Verkehrszunahme, die eine solche Verbindung für den Ortsteil Seis in der Gemeinde Kastelruth bedeuten würde, der zum Tor zur Sellaronda und damit zum Ausgangspunkt für viele Tagesskifahrer würde. Ein weiterer Brennpunkt sei der Monte Pana, ein begehrter und beliebter Naherholungsort für Familien, der mit einer Liftverbindung zur Seiser Alm zu einem reinen Durchgangsort für die Massen von Skifahrern aus Kastelruth degradiert würde und damit an Attraktivität und Qualität verlieren würde.
„Ein ganzheitlicher Ansatz bleibt wieder einmal aus. Eine Wirtschaftskategorie, die es nicht schafft über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, drängt sich auf. Das trotzige Verhalten einer gruppe von Liftbetreiber ist weit entfernt von der sozialen Verantwortung, die ein Unternehmer haben sollte“, so Elide Mussner abschließend.
Die Grünen Südtirols würden diese Besorgnis teilen und weiterhin darauf drängen, zu verhindern, dass eines der „letzten naturbelassenen Gebiete am Fuße des Langkofels“ auch zum Ausdehnungsgebiet für den Skitourismus werde. „Diese Entwicklung geht in die falsche Richtung und steuert auf einen totalen Burn-out zu“, fügt Luca Bertolini, Co-Sprecher der Grünen, hinzu.