Von: luk
Bozen – Nachdem der Staatspräsident aufgrund des römischen Polit-Pokers, als letzten Ausweg aus der politischen Sackgasse eine neutrale Expertenregierung vorgeschlagen hat, ist plötzlich Bewegung bei den Wahlgewinnern zu verzeichnen und eine Regierung aus Grillini und Lega rückt nahe.
“Diese plötzliche Kehrtwende legt die Widersprüchlichkeit dieser Populisten offen und zementiert die mittlerweile offensichtliche Teilung des Landes. Damit diese Koalition zustande kommt, scheint es, als ob Di Maio seinem bisherigen Kontrahenten Salvini vorgeschlagen hätte „Nimm du den Norden, ich behalte den Süden“. Wurde von den beiden Parteifürsten bis vorgestern noch über den Termin der Neuwahlen gestritten, will man Italien jetzt kurzfristig mit einer Regierung beglücken. „Politik erfordert auch Glaubwürdigkeit und Kohärenz. Wer sich die Widersprüchlichkeit und Programmpunkte dieser Parteien in den letzten Monaten angesehen hat, der kann ahnen was jetzt auf Italien zukommt“ so der Vorsitzende der SVP Wirtschaft, Josef Tschöll.
„Wenn zwei europafeindliche Parteien regieren schadet das Italien enorm! Die Finanzmärkte werden schnell auf negative Entwicklungen oder Gegenreformen reagieren“, warnt der Vorsitzende der SVP-Wirtschaft und das würde auch Südtirol treffen.
“Allein die jüngste Forderung vom Gründervater und Ex-Kabarettisten Beppe Grillo nach einer Abstimmung über den Euro zeige deutlich, welche Kräfte bei den Grillini nach wie vor tonangebend sind. Da kann auch das Beteuern und Schönreden vom Südtiroler Vertreter Paul Köllensperger nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass die „Grillini“ vor allem eine italienische Partei des Südens sind, welche mit dem Thema Grundeinkommen Erwartungen geweckt hat, die sie nie annähernd erfüllen können. Überhaupt ist Beppe Grillo, trotz gegenteiliger Aussagen von Köllensperger & Co., noch immer der Strippenzieher dieser Bewegung, egal ob Euro-Referendum, Olympiabewerbung von Turin oder als Raggi Beschützer in Rom,“ fasst Tschöll zusammen.